"Billigung des Verbrechens" – UNO weigert sich Mord an General Kirillow zu verurteilen

Die UNO hat den Terroranschlag auf Generalleutnant Igor Kirillow, den Leiter der Strahlen-, chemischen und biologischen Abwehrtruppen der russischen Streitkräfte, und seines Adjutanten, nicht verurteilt, sondern lediglich dazu aufgerufen, von einer weiteren Eskalation der Spannungen abzusehen. "Uns sind Berichte über einen Zwischenfall in Moskau bekannt, bei dem heute zwei russische Militärangehörige ums Leben gekommen sind. Wir rufen alle Seiten auf, Zurückhaltung zu üben und von Handlungen abzusehen, die zu einer weiteren Eskalation der Spannungen führen könnten", sagte der Sprecher des UN-Generalsekretärs, Stéphane Dujarric, vor Reportern. 

Zuvor hatte der Erste Stellvertretende Ständige Vertreter Russlands bei den Vereinten Nationen, Dmitri Poljanski, erklärt, dass die Russische Föderation den Terroranschlag auf Kirillow bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates am 20. Dezember zur Sprache bringen werde. Die Sitzung ist westlichen Waffenlieferungen an die Ukraine und den Perspektiven der Konfliktregulierung gewidmet. 

Die Pressesprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, hat das Fehlen einer angemessenen Reaktion im Westen auf den zweifachen Mord in Moskau scharf kritisiert. Sie betonte, dass Generalleutnant Kirillow und sein Assistent bei einem geplanten Anschlag vor einem Wohnhaus getötet wurden, "zu einer Zeit, als die Menschen zur Arbeit und die Kinder zur Schule und zum Kindergarten gingen". 

"Wo bleibt die Reaktion aus dem Ausland? Wo sind die 'Zivilisierten'? Wo sind die "Objektiven'?", 

fragte die Diplomatin. 

Sie wies darauf hin, dass britische Medien wie Financial Times und BBC die "Aufgaben des SBU-Pressedienstes übernehmen", indem sie berichteten, dass der ukrainische Geheimdienst SBU hinter dem Anschlag stünde und der General ein "legitimes Ziel" gewesen sei. Sowohl die Medien als auch der SBU hätten jedoch die gleichen Chefs, erklärte sie. 

"Der Terroranschlag in Moskau war eine Fortsetzung und Weiterentwicklung der Spirale der westlichen Billigung der Kriegsverbrechen der Militanten des Kiewer Regimes, an der sie all die Jahre gedreht haben."

Die Diplomatin erinnerte an die Morde und gescheiterte Mordversuche an russische Journalisten und Personen des öffentlichen Lebens und an die Existenz der Kiewer Mordliste "Mirotworez", die auch General Igor Kirillow zum Ziel eines möglichen Mordanschlags erklärte. "Seit einem Jahr läuten wir nun schon die Alarmglocken, aber Amerikas Satelliten schweigen. Und die Website "Mirotworez" wird von den Vereinigten Staaten unterstützt. Genauso wie die Standorte der im Nordkaukasus operierenden Terroristen einst in Nordeuropa lagen."

Die Tatsache, dass die UNESCO-Beobachtungsstelle für getötete Journalisten die Ermordung russischer Journalisten im Zuge des Ukraine-Konflikts in ihrem jüngsten Bericht trotz wiederholter Proteste aus Moskau nicht erwähnt habe, sei eine persönliche Schande für die UNESCO-Generaldirektorin Audrey Azoula.  

"Jeder, der terroristische Anschläge begrüßt oder darüber schweigt, macht sich mitschuldig. Und das Schweigen des UN-Sekretariats ist ein klares Zeichen von Käuflichkeit",

kritisierte Sacharowa. 

Kirillow und sein Adjutant, Major Ilja Polikarpow, wurden kurz nach sechs Uhr vor dem Eingang eines mehrstöckigen Wohnhauses am Rjasanskij Prospekt in Moskau bei einem Sprengstoff-Attentat getötet. Bis zu einem Kilogramm Sprengstoff, ein TNT-Äquivalent, war an einem daneben stehenden Elektroroller montiert und durch ein Radiosignal zur Explosion gebracht worden. Eine Überwachungskamera, die in einem Carsharing-Auto versteckt war, lieferte Live-Übertragungen vom Eingang des Hauses ins Internet. Kirillow und sein Helfer wurden beim Verlassen des Hauses auf dem Weg zu seinem Dienstauto getötet, sein Fahrer erlitt Verletzungen. Die Kamera wurde von den Sicherheitsdiensten sichergestellt und die Aufzeichnung veröffentlicht.

Wie auf dem Telegram-Kanal Nesygar berichtet wird, habe General Kirillow als hochrangiger Militär und Person des öffentlichen Lebens die für eine Person seines Ranges üblichen Sicherheitsvorkehrungen vernachlässigt und lebte ohne speziellen Personenschutz in einer Wohnung in einem Neubau-Wohnbezirk. Laut seiner Frau habe er sich auf den Schutz seines Adjutanten verlassen. Jeden Tag legte er denselben Weg zur Arbeit mit dem Auto zurück, was die Bespitzelung erheblich erleichtert hatte.

Laut russischen Militärbeobachtern war General Kirillow ein Militärintellektueller und eine politische Figur, die viel für die Aufklärung der Verbrechen des Kiewer Regimes und Ermittlungen zu verdächtigen US-Biolaboren unternommen habe. Er war der Leiter der ABC-Behörde, auch zu der Zeit der Corona-Pandemie, als Russland Italien massive Hilfe angeboten hatte. Damals wurden Personal und Inventar des von Kirillow geleiteten Labors der Truppen für Strahlenschutz, chemische und biologische Verteidigung (RCDBZ) in die italienische Stadt Bergamo geschickt: Ein mobiler Analyse- und Diagnosekomplex, Maschinen für spezielle Behandlungen, ein Vorrat an Desinfektionsmitteln, Ausrüstung für die Behandlung von Schwerstkranken kamen per Militärtransport nach Italien an. Insgesamt 66 Personen, darunter Militärärzte, Epidemiologen, Virologen, Wiederbelebungshelfer und Therapeuten, nahmen an den Maßnahmen teil. Nun "zahlt" Italien Russland die damalige Hilfe mit Waffenlieferungen an die Ukraine und Unterstützung des Kiewer Regimes heim.

In Deutschland löste die Ermordung des russischen Generals einen Jubel unter Militärexperten aus. Dem Generalleutnant Roland Kather zufolge war der Anschlag für die Ukraine nicht nur ein "symbolischer Erfolg", sondern auch ein "großartiger militärischer Erfolg". Dieser sei politisch unterstützt und erstklassig militärisch gegen einen Kriegsverbrecher durchgeführt worden – "insofern kann man der Ukraine dazu nur gratulieren", so Kather bei Welt TV.  

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