Javier Milei: Argentiniens umstrittener Präsident zwischen Wirtschaftskrise und Finanzskandalen
Ein jüngst veröffentlichtes Video beleuchtet die Politik des argentinischen Präsidenten Javier Milei, eines rechten Libertären, der seit seinem Amtsantritt im Dezember 2023 für viel Aufsehen sorgt. Milei, der sich selbst als Anarcho-Kapitalist bezeichnet, ist bekannt für seinen radikalen Kurs, darunter drastische Haushaltskürzungen und den Plan, Argentiniens Währung durch den US-Dollar zu ersetzen. Das Video wirft einen kritischen Blick auf die wirtschaftlichen, geopolitischen und sozialen Folgen seiner Politik und untersucht, wie sein Kurs Argentinien in eine tiefe Krise stürzt.
Radikale Sparmaßnahmen und neoliberale Politik
Milei trat mit dem Versprechen an, den Staatsapparat drastisch zu verkleinern. Dies führte zur Schließung mehrerer Ministerien, darunter Bildung, Wissenschaft, Arbeit und Umwelt. Gleichzeitig hat er die Budgets für Polizei, Geheimdienste und Militär erheblich erhöht. Seine neoliberalen Reformen treffen vor allem die arbeitende Bevölkerung hart: Geplante Arbeitsmarktreformen sollen die tägliche Arbeitszeit auf 12 Stunden ohne zusätzliche Bezahlung erhöhen, und Löhne werden zunehmend in Gutscheinen statt Bargeld ausgezahlt.
Wirtschaftlicher Niedergang und Finanzskandale
Trotz der wachsenden Armut und eines rasant steigenden Lebenshaltungskostenindexes (Wasser +305 %, Gas +564 %, Strom +189 %) boomt der argentinische Aktienmarkt. Reiche Investoren profitieren von Mileis Politik, während über 50 % der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze leben. Eine große Kontroverse entstand Anfang 2025, als Milei eine Kryptowährung namens „Libra“ bewarb, die sich als klassisches „Pump-and-Dump“-Schema entpuppte. Tausende Anhänger verloren Millionen, während eine kleine Gruppe von Insidern massive Gewinne erzielte. Dies führte zu über 100 Klagen wegen Betrugs gegen Milei.
Geopolitische Neuausrichtung: Pro-USA, Anti-BRICS
Unter Milei hat sich Argentinien eng an die USA und Israel angenähert. Er lehnte den Beitritt zum BRICS-Bündnis ab und positionierte sich explizit gegen China und Russland. Zudem unterstützt er Israel uneingeschränkt in dessen Kriegspolitik. Innenpolitisch gewährte er der CIA weitreichenden Einfluss und gab US-Konzernen wie Tesla Zugang zu den umfangreichen Lithiumvorkommen Argentiniens.
Deindustrialisierung und Rückkehr zur Rohstoff-Kolonie
Argentinien, einst ein aufstrebender Industriestaat, erlebt unter Milei einen massiven Rückgang in der Produktion. Der Automobilsektor, die Metallindustrie und der Maschinenbau schrumpfen rapide, während der Export von Rohstoffen wie Lithium und Agrarprodukten boomt. Kritiker werfen Milei vor, das Land wieder zu einer „Ressourcenkolonie“ der USA und Europas zu machen, indem er die industrielle Basis zerstört und die Volkswirtschaft von ausländischen Investoren abhängig macht.
Fazit: Ein gespaltenes Land in der Krise
Mileis Politik hat Argentinien in eine tiefe wirtschaftliche und soziale Krise gestürzt. Während internationale Investoren jubeln, leiden Millionen unter Armut und explodierenden Preisen. Die gesellschaftliche Spaltung vertieft sich, und die wachsende Unzufriedenheit könnte seinen präsidentiellen Werdegang frühzeitig beenden. Ob Milei seine Amtszeit vollenden wird oder ob sein Kurs das Land weiter in den Abgrund treibt, bleibt abzuwarten.
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