Anatomie eines Systemversagens, Ohne Empfehlung, ÖRR-Reform

1. Medien und Nahost: Anatomie eines Systemversagens
(schantall-und-scharia.de, Fabian Goldmann, Audio: 42:02 Minuten)
“Nach einem Jahr Krieg liegen große Teile des Nahen Ostens in Trümmern. Und mit ihnen die Glaubwürdigkeit des deutschen Journalismus.” Mit diesen Worten leitete Fabian Goldmann seinen vielbeachteten Essay Medien und Nahost: Anatomie eines Systemversagens ein. Nun hat Goldmann den Text für seinen Podcast “Schantall und Scharia” eingesprochen.

2. Ab jetzt ohne Empfehlung
(taz.de, Nicholas Potter)
Anders als in vorangegangenen US-Wahlkämpfen geben die “Washington Post” und die “Los Angeles Times” dieses Mal keine Wahlempfehlungen ab. Aus journalistischer Sicht sei das genau richtig, findet Nicholas Potter, schränkt dies jedoch ein: “Die richtige journalistische Praxis ist die eine Sache. Die Rettung der liberalen Demokratie jedoch eine völlig andere, die mit allen möglichen Mitteln unterstützt werden muss. Denn nach deren Abschaffung wird es keine freie Presse mehr geben.”
Weiterer Lesetipp: Offenbar 200.000 Abo-Kündigungen bei US-Zeitung: Die ausbleibende Wahlempfehlung der “Washington Post” hat anscheinend sehr konkrete Auswirkungen auf die Abozahlen. Amazon-Gründer und “Washington-Post”-Eigentümer Jeff Bezos “begründete den umstrittenen Schritt in einem Meinungsbeitrag vor allem mit gesunkenem Vertrauen der amerikanischen Öffentlichkeit in die Medien. Zuvor hatte der Sender NPR berichtet, dass nach der Entscheidung mehr als 200.000 Leser der traditionsreichen Zeitung ihre Abos gekündigt hätten.” (tagesspiegel.de)

3. ÖRR-Reform: Das sind sind die Last-Minute-Änderungen
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Timo Niemeier berichtet in seinem Artikel über “die Last-Minute-Änderungen” bei der Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland, bei der verschiedene Interessengruppen erfolgreich Lobbyarbeit betrieben hätten. Zu den wichtigsten Änderungen zählten Anpassungen bei der Presseähnlichkeit von Online-Inhalten der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, die Erlaubnis zur Kooperation mit privaten Anbietern, die Deckelung der Ausgaben für Sportrechte auf 5 Prozent des Gesamtetats sowie die vorgezogene Abschaltung der linearen Spartenkanäle.

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4. Holen wir uns das Internet zurück!
(netzpolitik.org, Paul Robben & Karla Hildebrandt)
In ihrem Gastbeitrag bei netzpolitik.org fordern Paul Robben und Karla Hildebrandt die Enteignung und Demokratisierung der großen Tech-Konzerne. Sie kritisieren, dass bisherige Regulierungen die undemokratische Macht der Konzerne nicht ausreichend eingeschränkt hätten. Stattdessen plädieren sie für eine gemeinschaftlich verwaltete, transparente digitale Infrastruktur, die im Sinne des Gemeinwohls funktioniere.

5. Media Capture: Welche Dynamiken kontrollieren Medien weltweit?
(de.ejo-online.eu, Bissera Zankova & Ivo Indzhov)
Der Artikel von Bissera Zankova und Ivo Indzhov beschreibt, dass und wie weltweit immer mehr Medien ihre Unabhängigkeit verlieren und durch “Media Capture” von Regierungen oder wirtschaftlichen Eliten kontrolliert werden. Diese Dynamiken beeinträchtigten die Meinungsfreiheit und demokratischen Prozesse, indem Medien als Instrumente der Desinformation und Einflussnahme missbraucht würden.

6. Bitte sparsam dosieren
(deutschlandfunk.de, Stephan Beuting, Audio: 41:00 Minuten)
Im Deutschlandfunk (DLF) kommen regelmäßig Hörerinnen und Hörer zu Wort. Manchmal liefern sie sogar die Idee für eine ganze Sendung und tauschen sich darin mit Expertinnen und Experten aus. In dieser Folge des Podcasts “Nach Redaktionsschluss” geht es um Meinungen und Urteile in politischen Talkshows und Social-Media-Diskursen: Wann wäre weniger davon wünschenswert? Und wie ließe sich das erreichen? Es diskutieren die DLF-Hörerin Barbara Mürdter, der Philosoph Tobias Rosefeldt und Dirk-Oliver Heckmann vom Deutschlandfunk.

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