Biomedizinischer Super-GAU? Kontaminierte Zelllinien kompromittieren mehr als 30.000 Studien

Forscher warnen, dass große Teile biomedizinischer Befunde hinfällig sein könnten. Laut einer neuen Untersuchung wurden mehr als 30.000 wissenschaftliche Publikationen verfälscht. Über Jahrzehnte arbeiteten Forscher mit kontaminierten Zellkulturen.

Es handelt sich um einen systematischen Fehler, der ganze Laborbereiche mit einbezieht und wichtige Forschungsergebnisse sowie wissenschaftliche Errungenschaften der letzten Jahrzehnte unbrauchbar machen könnte.

Einem Bericht der Radboud-Universität in den Niederlanden zufolge sind 451 „unsterbliche“ Zellkulturen, die in Tausenden von Experimenten verwendet wurden, kontaminiert.

Die Ergebnisse aus Experimenten, die mithilfe dieser Bestände durchgeführt wurden, haben öffentliche Einrichtungen womöglich veranlasst, an Dutzenden von unwirksamen Behandlungen weiterzuforschen – in der Annahme, die zugrundeliegenden Resultate wären korrekt.

Einige der Zellkulturen stammen noch aus dem Jahr 1951. In Laboratorien verwendeten Biotechniker seither über mehr als sechs Jahrzehnte hinweg die falschen Zellen. Sie publizierten ihre Ergebnisse, die jedoch auf unbrauchbaren Grundlagen beruhten.

Nach einer umfangreichen literarischen Studie glauben wir, dass es sich um 33.000 Publikationen handelt. Das heißt, es gibt mehr als 30.000 wissenschaftliche Artikel online, die über die falschen Zellen berichten“, erklärte der erfahrene Dozent Willem Halffman, der den erschreckenden Bericht mitveröffentlichte.

Die HeLa-Zellen sind nach ihrer Quelle Henrietta Lacks benannt worden: Diese starb als Mutter von fünf Kindern im Jahr 1951 mit 31 Jahren an Gebärmutterhalskrebs. Noch während ihrer Behandlung entnahmen behandelnde Ärzte Zell- und Gewebeproben.

Der Zellbiologe George Otto Gey isolierte die Zellen noch im selben Jahr und beobachtete etwas Erstaunliches: Die Zellen lassen sich ewig am Leben erhalten und können in den richtigen Nährmedien unbegrenzt weiter wachsen. HeLa-Zellen sind somit eine unsterbliche Zelllinie (Fehler in der Keimtheorie: Antibiotika, Virostatika und Impfungen)

Diese Unsterblichkeit macht sie zu einem der wertvollsten mikrobiologischen Forschungsinstrumente. Forschungen an HeLa-Zelllinien gibt es seit den 1950er Jahren auf globaler Ebene.

Schätzungen gehen von einem weltweiten Bestand in Höhe von 20 Tonnen gewachsener HeLa-Zellen aus. Dabei ist zu beachten, dass eine menschliche Zelle in der Regel einen Durchmesser von ungefähr zehn Mikrometern hat (Die Medizin-Mafia: Wie man ihr lebendig entrinnt und sich Gesundheit und Wohlstand zurückerwirbt (Videos)).

  

Mangelnde Hygiene und kontinuierliches Wachstum der Fehlerquelle

Mehrere Zelllinien am gleichen Arbeitsplatz studieren – aus Platzmangel oder Unachtsamkeit: Das war die Arbeitsmethode vieler Wissenschaftler.

Einige Zellen haben sich dabei als besonders verhaltensoriginell erwiesen. Sie schafften es, problemlos in andere Kulturen überzugehen, um die dortigen Organismen zu verdrängen und zu töten.

Tatsächlich werden die HeLa-Zelllinien häufig für bestimmte Untersuchungen bevorzugt – ihrer Widerstandsfähigkeit und der Fähigkeit wegen, sich über einen langen Zeitraum zu vermehren. Das bedeutet aber auch, dass sie sich ebenso leicht in den Räumlichkeiten eines gesamten Labors verbreiten können.

Die praktische Konsequenz dieser Eigenschaft war eine folgenschwere: HeLa-Zellen kontaminierten über viele Jahre andere Zellkulturen. Und weil sie jahrzehntelang für wissenschaftliche Forschungen verwendet wurden, sind heute schätzungsweise bis zu 36 Prozent aller Zelllinien verunreinigt.

„Die Mitarbeiter  verstehen das Problem. Dennoch gehen sie davon aus, dass niemand auf sie hören wird“, erklärt Halffman. „Manchmal handelt es sich um halbprivate Unternehmen, die sich aus Angst vor Rufschädigung oder finanziellem Verlust weigern, irgendetwas preiszugeben.“

Ein weiteres Problem, das nun auf die Forschung zukommen wird, ist der immense Druck, dem viele Wissenschaftler ausgesetzt sind. Ihre Auftraggeber wollen, dass ihre Arbeiten so schnell wie möglich veröffentlicht werden.

Doch die Forscher haben nicht die Zeit oder das Geld, ihre Zellkulturen ausreichend zu überprüfen, bevor sie mit ihrer Studie beginnen. Vor allem dann nicht, wenn konkurrierende Institute dieselben biochemischen Prozesse und Phänomene erforschen.

Dennoch ist es möglich, Kontaminationen mithilfe von Gentests und hygienischen Abzügen weitgehend zu vermeiden. Die dafür erforderlichen Veranlassungen kosten aber Zeit und Geld.

Medizinskandal Depressionen Codex Humanus - Das Buch der Menschlichkeit  Medizinskandal Übersäuerung

„Selbst wenn zukünftige Fehlidentifizierungen vollständig vermieden werden könnten , werden bereits existierende Kontaminationen weiterhin die heutige Forschung beeinflussen“, heißt es im Bericht. (Bis zu 88 Prozent der ärztlich gestellten Diagnosen sind falsch – wenn Patienten zur Einnahmequelle werden)

Das wirft beängstigende Fragen auf: Wie viele unserer modernen Behandlungen basieren auf fehlerhaften Studien? Und wie viele potenziell wirksame Behandlungen wurden aus diesem Grund vor Jahren übersehen?

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Literatur:

Der betrogene Patient: Ein Arzt deckt auf, warum Ihr Leben in Gefahr ist, wenn Sie sich medizinisch behandeln lassen von Gerd Reuther

Tödliche Psychopharmaka und organisiertes Leugnen: Wie Ärzte und Pharmaindustrie die Gesundheit der Patienten vorsätzlich aufs Spiel setzen von Peter C. Gøtzsche

Mediale Medizin: Der wahre Ursprung von Krankheit und Heilung von Anthony William

Berührende Biologie – Befreiung aus der Zellprogrammierung (Dr. Bruce Lipton) Doppel-DVD von Bruce Lipton

Quellen: PublicDomain/deutsch.rt.com am 28.10.2017

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