Die Achse der Rebellion formiert sich mit Russland im euro-asiatischen Weltkrieg

Die Achse der Rebellion formiert sich mit Russland im Euro-asiatischen Weltkrieg

US-Weltherrschaft wird jetzt auch militärisch infrage gestellt

Jürgen Meyer IZ 05.12. 24

Mit dem Untergang der Sowjetunion und des RGW endete der Kalte Krieg 1990 nicht wirklich.

Nach einer Phase des Abwartens und einer vorsichtigen Annäherung sowie der relativen Zurückhaltung Russlands bei globalen Konflikten zwischen Ost und West wie in Jugoslawien, selbst inszeniertes 9/11-Geschehen, im Irak, in Afghanistan, in Syrien, in Libyen, in Palästina, der Osterweiterung der Nato trat der Kalte Krieg nur in eine neue Phase.

Trotz der Osterweiterung der Nato ist das Euro-asiatische Bündnis zwischen Russland und China sowie der nun verbündeten BRICS-Staaten der eigentliche Sieger dieser neuen globalen Konfrontation.   

German Foreign Minister Annalena Baerbock has accused China of providing Russia with weapons for its war against Ukraine and threatening peace in Europe and the Indo-Pacific.
“Instead of taking responsibility for peace and security in the world as a permanent member of the U.N. Security Council, China is opposing our core European interests with its economic and weapons aid to Russia,” Baerbock said in a statement ahead of a visit to Beijing. Reuters 

Das Ende der US-Vorherrschaft und der Dollarvorherrschaft zeichnet sich ab. Deshalb versucht der zukünftige US-Präsident Trump auch China und Russland zum Bekenntnis der Dollarvorherrschaft zu zwingen. Dieses Vorhaben wird genauso scheitern wie einst der Irakkrieg, der Afghanistankrieg, der Syrienkrieg, das Inszenieren von Farbrevolutionen wie in Georgien oder aktuell der Ukrainekrieg und die Aggression gegen Palästinenser und Kurden.

Diese allen Kriege waren im Kern gegen Russland gerichtet und trotzdem wächst die Macht und das Ansehen Russlands im Euro-asiatischen Raum.

Eine neue Ölpipeline nach China ersetzt die Pipeline nach Westeuropa und raubt der EU zudem Ressourcen, die andere Teile der Welt jetzt günstig erwerben können. Massenentlassungen und Insolvenzen und Nullwachstum prägen das Land seit Beginn der Russland-Sanktionen, mit denen Wirtschaftsminister Habeck das Land ökonomisch an die Wand gefahren hat. Daran ändern auch die in 2024 stattfindenden DAX-Gewinne nichts - zumal diese Firmen international aufgestellt sind und wie VW in China NOCH gute Geschäfte in Asien machen.   

Nordkoreanische Soldaten sollen an der Seite der russischen Armee gegen die Ukraine kämpfen. Im Gegenzug gibt es Devisen und militärische Hilfe, die für Südkorea gefährlich werden könnte. Eine gefährliche Situation, die der „Achse des Aufruhrs bzw. der Rebellion“ gegen westliche Vorherrschaft nützt.

Mitte Oktober berichtet der südkoreanische Geheimdienst, Nordkorea habe 1500 Soldaten von Spezialeinheiten in den Fernen Osten Russlands verlegt, um sie dort für Kämpfe in der Ukraine zu trainieren. Die Truppen würden mit russischen Uniformen, Waffen und gefälschten Ausweispapieren versorgt.

Gleichzeitig versucht der Westen mit Al Kaida-Ableger in Syrien eine neue Front gegen Russland zu schaffen - in der Hoffnung das Russland im Ukrainekrieg oder im Russlandkrieg bei Kursk geschwächt wird. Eine ähnliche Funktion hatte auch der Krieg des Satellitenstaates Israel gegen die Bevölkerung in Gaza und der völkerrechtswidrige Angriffskrieg Israel mit USA und BRD-Waffen gegen den Libanon. Doch Russland und China lassen sich nicht in die Knie zwingen - auch wenn die USA an einer neuen Front gegen China in Taiwan basteln. 

Nordkorea hat schon länger Waffen, Munition und Ausrüstung an Russland geliefert, sagt der Sicherheitsexperte Nico Lange. Bautrupps vermieteter Arbeitskräfte hätten in den besetzten Gebieten für Russland gearbeitet.
Nach Angaben der USA und Südkoreas hat Nordkorea nun aber zudem mehr als 10.000 Soldaten entsandt, um Russland im Krieg gegen die Ukraine zu unterstützen. Die Truppen würden in Kampfeinheiten eingegliedert und brächten Geschütze und Artillerie mit, die von Soldaten aus Nordkorea bedient würden.
 
Der Sicherheitsexperte bezeichnete dies als „Kriegseintritt Nordkoreas“, der Folgen haben müsse. Damit bestünde die Gefahr, „dass der Weg für einen dauerhaften Zufluss nordkoreanischer Soldaten auf russischer Seite geöffnet ist“.
Europa müsse darauf entschlossen reagieren, meint Lange. Ansonsten würden „die sicherheitspolitischen Folgekosten für Europa ungleich höher ausfallen, als wenn man jetzt handeln würde“.
Der Einsatz der nordkoreanischen Soldaten deute dabei nicht zwangsläufig auf eine Verzweiflung Russlands hin, dass man keine eigenen Soldaten mehr rekrutieren könne, sagt die Wissenschaftlerin Maria Snegovaya vom Center for Strategic and International Studies in Washington. Vielmehr könne dieser Schritt im Zusammenhang mit dem Aufbau der sogenannten Achse des Aufruhrs stehen, einer Interessensgemeinschaft der Länder Iran, China, Russland und Nordkorea. So könnten nordkoreanische Soldaten in Russland nützliche Fähigkeiten erwerben, die in zukünftigen Konflikten von Bedeutung sein könnten.
 
Russland bietet Nordkorea viel moralische und politische Unterstützung, sagt Jenny Town, Leiterin des Korea-Programms am Stimson Center in Washington. Russland schütze Nordkorea vor zahlreichen Sanktionen wegen dessen Atomwaffenentwicklung. Beispiel: Im März 2024 legte Russland sein Veto gegen eine UN-Resolution ein, wodurch die Überwachung der Sanktionen gegen Nordkorea durch UN-Experten verlängert werden sollte.
Nordkoreas materielle Hilfe wiederum zahlt sich aus – in Devisen, Wirtschaft, Handel, Tourismus. Nordkorea wird in Russlands Netzwerke eingebunden, die ein gemeinsames Ziel verfolgen: Widerstand gegen westliche Dominanz, Zwang und Sanktionen.
Da Nordkorea nun auch Truppen stellt, entsteht eine Blutschuld. Nordkoreaner sterben in Russland für russische Interessen. Russland wird künftig noch mehr gegenüber Nordkorea verpflichtet sein, so Town.
 
Nordkorea hat in den vergangenen Jahren seine militärischen Beziehungen mit Russland verstärkt. Im Juni 2024 besuchte der russische Präsident Wladimir Putin die nordkoreanische Hauptstadt und unterzeichnete ein Verteidigungsabkommen mit seinem Amtskollegen Kim Jong-un.
Darin vereinbarten beide Länder einen gegenseitigen Beistand für den Fall eines militärischen Angriffs durch einen Drittstaat. Das Abkommen gilt als die stärkste Verbindung zwischen Moskau und Pjöngjang seit dem Ende des Kalten Krieges.
 
Aufgrund ihres Trainings und der Art und Weise, wie nordkoreanische Soldaten „in die russischen Formationen integriert“ würden, rechnet US-Verteidigungsminister Lloyd Austin „fest damit, dass sie bald an Kämpfen beteiligt sein werden“. Für diesen Fall hat US-Außenminister Anthony Blinken eine entschlossene Antwort angekündigt. Wie sie aussehen könnte, erklärte er nicht.
 
Doch die Entsendung von Nato-Bodentruppen in die Ukraine ist längst die Rede.
Bündnismitglieder wie Deutschland und die USA befürchten, dass dadurch ein Dritter Weltkrieg ausgelöst werden könnte.
Dieses Szenario hat auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Mitte Oktober in Brüssel angesprochen. Er sagte zu einem möglichen Eingreifen Nordkoreas: „Das ist der erste Schritt zu einem Weltkrieg.“
 
Neben Nordkorea zählen auch der Iran und China zu den Unterstützern der russischen Kriegsmaschinerie. Russland setzte bisher fast 4000 Drohnen iranischer Bauart ein. China kauft russisches Öl und Gas und liefert Kriegstechnologien.
 
Vor mehr als zwei Jahrzehnten nannte US-Präsident George Bush Iran, Irak und Nordkorea im Zusammenhang mit Terrorismus die „Achse des Bösen“, obwohl sie damals kaum miteinander kooperierten. Heute bilden Russland, Iran und Nordkorea zusammen mit China eine „Achse des Aufruhrs“. Diesen Begriff prägten die Sicherheitsanalysten Andrea Kendall-Taylor und Richard Fontaine vom Center for a New American Security (CNAS) in Washington.
 
Inzwischen ist das Bündnis zwischen Russland und China nicht nur gefestigt worden. Auch der Iran ist fester Bestandteil dieser Achse des Widerstandes. Und selbst Länder wie Saudi-Arabien und Mexiko tendieren zu einem Bündnis mit den BRICS-Staaten, die das Ende der Dollarvorherrschaft und eine multipolare statt eine unipolare Weltordnung anstreben. 
 
 
 

 

 

 

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