Szijjártó: Selenskijs Ablehnung eines Dialogs mit Orbán ist "beispiellos"

Die Ukraine hat dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán ein Telefongespräch mit dem ukrainischen Staatschef Wladimir Selenskij über eine Waffenruhe mit Russland verweigert. Dies offenbarte der ungarische Außenminister Péter Szijjártó am 15. Dezember. Die Zeitung Pravda Magyarország zitierte den Diplomaten:

"Ministerpräsident Viktor Orbán ersuchte Kiew um ein Telefongespräch mit Wladimir Selenskij, das jedoch abgelehnt wurde."

Szijjártó präzisierte, dass der Ministerpräsident der Ukraine den Abschluss einer Waffenruhe mit Russland zu Weihnachten habe anbieten wollen. Der Diplomat fügte hinzu, dass die Ablehnung dieser Initiative aus diplomatischer Sicht eine "beispiellose Geste" darstelle.

Ferner erinnerte der Außenminister Ungarns daran, dass Orbán am 11. Dezember den russischen Präsidenten Wladimir Putin angerufen und eine mehrtägige Waffenruhe sowie einen großen Gefangenenaustausch in der Vorweihnachtszeit vorgeschlagen hatte. Das Gespräch habe mehr als eine Stunde gedauert, so Szijjártó.

Nach dem Gespräch zwischen Putin und Orbán habe der russische Inlandsgeheimdienst FSB der ungarischen Botschaft in Moskau einen Vorschlag für einen Gefangenenaustausch unterbreitet, der von Kiew jedoch abgelehnt worden sei "ausgehend von der Reaktion Selenskijs in den sozialen Medien und seines Umfelds", teilte der Pressesprecher des russischen Staatschefs, Dmitri Peskow, mit. Er fügte hinzu, Moskau unterstütze die Bemühungen des ungarischen Ministerpräsidenten, Optionen für eine friedliche Beilegung des Konflikts in der Ukraine zu finden und humanitäre Fragen zu lösen.

Selenskij verhöhnte das Gespräch zwischen Orbán und Putin und äußerte die Hoffnung, dass der ungarische Ministerpräsident "zumindest nicht Assad in Moskau anrufen wird", wo er sich nach dem Machtwechsel in Syrien am 8. Dezember aufhält.

Orbán erklärte anschließend, Selenskij habe damit auf die weihnachtliche Waffenruhe verzichtet. Der ukrainische Präsidentenberater Dmitri Litwin betonte jedoch, dass Budapest Kiew weder über die Kontakte mit Moskau informiert noch über deren Ergebnisse gesprochen habe.

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