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Zahnbürsten, Tuben, Zahnseide … in der Mundhygiene sind Kunststoffe, aber auch fragwürdige Zutaten allgegenwärtig. Hinzu kommt, dass viele Zahnpflegeprodukte bereits nach kurzer Nutzung im Restmüll landen. Mit den folgenden Tipps und Rezepten kannst du den Abfall im Bad ganz erheblich reduzieren und dein Badezimmer mit plastikfreien Alternativen für eine gesunde und umweltfreundliche Mundhygiene ausstatten.
Zahnbürste aus Holz statt Plastik
Ungefähr alle zwei Monate soll eine Handzahnbürste aus hygienischen Gründen durch ein neues Exemplar ersetzt werden, raten Experten. Zwar kann man die alten Zahnbürsten noch vielfältig im Haushalt verwenden, über die Jahre kommt aber dennoch jede Menge Plastikmüll zusammen.
Erfreulicherweise gibt es inzwischen eine wachsende Zahl nachhaltiger Alternativen, zum Beispiel die Bambuszahnbürsten von Hydrophil. Die Borsten bestehen wie in diesem Fall aus Viskose auf Pflanzenbasis. Aber auch zahlreiche andere Hersteller bieten Holzzahnbürsten für eine umweltfreundliche Mundhygiene an.
Seit kurzer Zeit ist auch eine nachhaltige Elektrozahnbürste mit einem Korpus aus Bambus erhältlich. Anders als bei anderen Modellen lässt sich der Akku auswechseln und durch den modularen Aufbau sind sogar Reparaturen möglich.
Zahncreme selber machen oder abfüllen
Zahncreme aus der Tube lässt sich erstaunlich leicht ersetzen. Eine Mischung aus Natron und Kokosöl reicht oft bereits aus und wird im Handumdrehen zur Zahnpasta für Minimalisten. Mit etwas mehr Aufwand entsteht diese Zahncreme aus Kreide, Xylit, Natron und einem Hydrolat.
Für unterwegs eignet sich selbst gemachtes Zahnputzpulver aus natürlichen Zutaten besonders gut.
Wer keine Zeit oder Lust hat, seine Zahncreme selbst herzustellen, findet in vielen Unverpackt-Läden die Zahnputztabletten von denttabs zum Selbstabfüllen oder kann sie im Papierbeutel online bestellen.
Mundspülung natürlich selbst hergestellt
Nicht nur auf die Plastikverpackung, auch auf bedenkliche Inhaltsstoffe in mancher gängiger Mundspülung, die die Zahl krankmachender Keime sogar erhöhen können, möchten viele lieber verzichten. Als einfache Alternative eignet sich eine selbst gemachte Mundspülung mit Wasserstoffperoxid, einem fast vergessenen Hausmittel für die Körperpflege und den Haushalt.
Alternativ kannst du eine antibakterielle und sogar karieshemmende Mundspülung mit Xylit und Natron zubereiten. Eine selbst gemachte Mundspülung in Pulverform spart nicht nur Plastikmüll, sondern auf Reisen auch das Gewicht und den Platz der Glasflasche ein.
Tipp: Hast du schon einmal Öl-Ziehen versucht? Die traditionelle ayurvedische Heilmethode wird mit einem reinen hochwertigen Pflanzenöl durchgeführt und soll Zähnen, Zahnfleisch und Mundflora zu Gute kommen. Sie gilt aber auch ganz allgemein als gesundheitsfördernd. Für das Öl-Ziehen eignet sich herkömmliches Pflanzenöl aus dem Küchenschrank. Spezielle Mundziehöle sind in Drogerien und online erhältlich.
Zahnseide aus Naturmaterialien
Zahnseide ist nur kurz in Gebrauch, schon landet der Kunststofffaden im Restmüll. Hinzu kommt, dass einige Produkte mit Teflon beschichtet sind. Diese sogenannten Ewigkeitschemikalien reichern sich in der Umwelt an. Beide Probleme kannst du ganz einfach mit einer Zahnseide aus echter Seide mit Bienenwachsbeschichtung oder einer veganen Variante aus Maisstärke und Pflanzenwachs lösen.
Puristen greifen als Alternative zum Baumwollzwirn – was zumindest bei nicht allzu eng stehenden Zähnen auch ganz passabel funktioniert.
Plastikfreie Interdentalbürsten
Die Verwendung von Interdentalbürstchen wird für eine vollständige Mundhygiene von vielen Zahnärzten zusätzlich zur Zahnseide empfohlen, denn sie reinigen die Zahnzwischenräume dort, wo weder Zahnbürste noch Zahnseide hinkommen. Trotz intensiver Suche konnten wir bisher keine komplett plastikfreie Alternative zu den herkömmlichen Mini-Bürstchen aus Kunststoff finden. Zumindest mit weniger Plastik kommen Interdentalbürsten mit einem Griff aus Holz oder Bambus aus – erhältlich in Drogerien oder online.
Zungenreiniger ohne Plastik
Zungenreiniger bestehen meist aus Plastik. Ein Modell aus Edelstahl wie dieses ist nicht nur umweltfreundlicher, es lässt sich auch leichter reinigen und ist langlebiger als Produkte aus Kunststoff.
Tipp: Ein gewöhnlicher Esslöffel erfüllt den gleichen Zweck, sofern die Vorderkante nicht zu stark abgerundet ist.
In unseren Büchern findest du viele weitere Alternativen und Rezepte für die natürliche Körperpflege und die Vermeidung von Plastik:
Wie sieht deine gesunde und umweltfreundliche Mundhygiene aus? Wir freuen uns auf deine Erfahrungen und Tipps!
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