Alle hundert Jahre pflegt der Westen gegen Russland anzutreten, um es zu zerschlagen und ganz ausrauben zu können. Zuletzt sind Napoleon und der “Führer” daran gescheitert, doch inzwischen verfolgt NATO das gleiche Ziel.
Über die Träume des Westens Russland zu zerschlagen
Nach Abschluss seiner Gespräche mit der Ministerin für afrikanische Integration und auswärtige Angelegenheiten der Republik Senegal, Yassine Fall, am 29. August 2024 in Moskau, lud Sergey Lawrow zu einer Pressekonferenz.
Dabei stellte ein Journalist dem russischen Aussenminister zum Einmarsch der ukrainischen Streitkräfte in russisches Territorium bei Kursk die folgende Frage:
Frage: Ist das heutige Treffen der EU Außenminister in Brüssel und die Diskussion über weitere Waffenlieferungen an Kiew mit der Möglichkeit Schläge gegen russisches Territorium ausführen zu lassen nur eine weitere Methode Russland einzuschüchtern oder scheinen für die Länder des kollektiven Westens sämtliche Grenzen und rote Linien schon gefallen?
Sergey Lawrow: Wir halten ein Auge auf die Diskussionen und praktischen Maßnahmen der NATO Mitgliedstaaten im Hinblick auf das Ukraine-Thema.
Manche unserer Beobachter unterliegen der Versuchung dies nach der Redewendung des Schwanzes, der mit dem Hund wedelt, zu sehen: Sie sagen, dass Selenskyj ständig irgendetwas fordert und die westlichen Regierungen dem Nazi-Regime dann helfen würden – einige aufrichtig, andere unter Zwang, weil sie sähen, dass die Popularität dieser Handlungen bei den Wählern ihrer jeweiligen Länder gegen Null tendiert.
Das ist aber nicht die ganz richtige Erklärung für das, was hier abläuft: Selenskyj “wedelt nicht mit dem Hund”, der sinnbildlich gesprochen für die Koalition fast aller europäischen Länder und Verbündeten aus anderen Teilen der Welt steht: Insgesamt sind es an die 50 Länder , die ernsthaft beabsichtigen, den Anweisungen Ihres Senior-Bundesgenossen zu folgen, um Russland eine strategische Niederlage zu bereiten. So steht es in ihren Doktrinen niedergeschrieben. Sie wiederholen es täglich und wöchentlich auf verschiedenen Treffen und fluten die Ukraine mit modernen Waffen. Jetzt wird gerade darüber diskutiert, wie diese Waffen eingesetzt werden sollen.
Ich möchte nur eines sagen: Es liegt nicht daran, dass Selenskyj sie alle nervt und sie den Willen ihres “Kindes” zu erfüllen trachten, nur damit es nicht weiter schreit. Es ist vielmehr die Fortsetzung einer Politik, die wir seit Jahrhunderten beobachten und worüber unsere Zaren schon sprachen, wenn immer es um zuverlässige Verbündete auf dieser Welt ging. Diese Politik wurde zunächst von Napoleon verfolgt und dann von Hitler, der dafür fast ganz Europa mobilisierte:
Nicht ohne Grund wurde von russischen Geschichtskreisen die Diskussion über die Beteiligung nicht nur von Deutschland, sondern auch von vielen anderen europäischen Nationen an den Verbrechen der Nazis wieder aufgenommen. Die Menschen wurden nicht nur einberufen, sondern sind den Befehlen des Dritten Reiches bereitwillig nachgekommen.
Das ist ein ernstes Thema. Die Tatsache, dass sich nun praktisch dieselben Länder unter denselben Nazi-Bannern wieder gegen uns zusammengeschlossen haben, zeigt, dass der Westen, angeführt von den Vereinigten Staaten und Großbritannien davon besessen ist, unserer Entwicklung Einhalt zu gebieten.
Als Präsident Putin am 14. Juni dieses Jahres im Außenministerium sprach, hatte er folgendes zu sagen:
Einige Persönlichkeiten aus den Vereinigten Staaten und Europa erklären offen die Ziele dieser Politik und sprechen heute von der sogenannten Entkolonialisierung Russlands. Im Grunde handelt es sich um den Versuch, die Teilung unseres Vaterlandes entlang ethnischer Linien ideologisch zu rechtfertigen. Die Zerstückelung der Sowjetunion und Russlands ist schon seit langem ein Thema.
Ich nehme das sehr ernst! Ob es diesbezüglich noch rote Linien gibt, vermag ich nicht abzuschätzen. Zumindest wird in den von ihnen herausgegebenen politikwissenschaftlichen und analytischen Materialien ständig das Ziel propagiert, die Aktionen, die offensichtlich – nach ihrer Terminologie – auf eine Eskalation der Lage hinauslaufen, immerzu und Stück für Stück – jeweils um einen halben Meter oder um einen ganzen Meter – voranzutreiben.
Ich bin überzeugt, dass diese Pläne zum Scheitern verurteilt sind. Doch sie tun dies aus geopolitischen und eigennützigen Motiven, um ihre Vorherrschaft und Hegemonie endlos fortzusetzen.
Auf unserer Seite stehen Gerechtigkeit und die legitimen Interessen Russlands sowie die UN-Charta, die in ihrem allerersten Kapitel die Achtung der Menschenrechte, einschließlich des Rechts auf die eigene Sprache und Religion, einmahnt.
Diese und zahlreiche andere Grundsätze des Völkerrechts, über die der Westen lieber schweigt, wurden mit Füßen getreten und der Westen tut so, als wäre nichts geschehen. Dies führt mich zu dem Schluss, dass all dies das strategische Ziel ist, das sich der kollektive Westen gesetzt hat.
Dies macht unsere prinzipielle Linie und unseren Sieg umso wichtiger:
Nicht nur in Bezug auf die Verteidigung der legitimen Interessen der Russischen Föderation, sondern auch zur Verteidigung der Weltordnung, was im Interesse aller liegt und auf dem Grundprinzip der UN-Charta basiert
Eine Weltordnung, die auf der souveränen Gleichheit aller Staaten beruht, doch nicht den Launen der Goldenen Milliarde unterliegt und sich für ermächtigt hält, alles und jeden auf der Welt zu beherrschen: Von der Ukraine bis hin zum Südchinesischen Meer und nach Afrika, Lateinamerika sowie zu den anderen Regionen der Welt.
Diese Ära ist vorbei, was im Westen Schmerzen erzeugt. Es führte dazu den Prozess für alle anderen schmerzhaft zu machen in der illusorischen Annahme, die letzten Stunden der neokolonialen Ära hinausschieben zu können.
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Übersetzung aus dem Russischen: UNSER MITTELEUROPA
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