Beim gemeinsamen Treffen der Finanz- und Gesundheitsminister der G20 gab der Pandemiefonds bekannt, dass er in den vergangenen drei Monaten 2,8 Milliarden Dollar an neuen internationalen Finanzmitteln mobilisieren konnte. Diese Gelder sollen speziell Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen zugutekommen, um deren Fähigkeiten zur Pandemieprävention, -vorsorge und -reaktion zu stärken.
Details zur Finanzierung
Die zusätzlichen Mittel setzen sich zusammen aus:
- 982 Millionen Dollar an Zusagen von zehn Ländern.
- Über 1,8 Milliarden Dollar an Kofinanzierungen durch internationale Organisationen.
Zusagen im Überblick
Die Beiträge der staatlichen Geber im Einzelnen:
- 667 Mio. USD aus den USA, eine erneute Bestätigung der Zusage von Juli.
- 50 Mio. USD aus Japan.
- 12 Mio. USD aus Indien.
- 10 Mio. USD aus Singapur.
- 60 Mio. AUD aus Australien.
- 100 Mio. EUR aus Italien, mit weiteren Beiträgen in den kommenden Monaten.
- 50 Mio. EUR aus Deutschland, ebenfalls eine erneute Juli-Zusage.
- 5 Mio. EUR aus Spanien.
- 300 Mio. EUR aus Portugal, das erstmals zum Pandemiefonds beiträgt.
- 240 Mio. NOK aus Norwegen.
Zusätzlich haben Brasilien und Kanada angekündigt, bald weitere Zusagen zu machen.
Internationale und private Unterstützung
Neben den staatlichen Gebern finanzieren auch die Bill & Melinda Gates Foundation, die Rockefeller Foundation und der Wellcome Trust den Pandemiefonds. Diese privatwirtschaftlichen Organisationen haben erhebliche Summen zugesagt und unterstützen den Fonds aktiv. Kritiker weisen jedoch darauf hin, dass diese Organisationen auch eigene Interessen verfolgen könnten, etwa durch Investitionen in Impfstoffentwicklung oder medizinische Technologien. Die Rolle dieser Stiftungen bringt eine zusätzliche Dimension in die Debatte, da ihre Beiträge nicht nur aus philanthropischen, sondern möglicherweise auch aus strategischen Gründen erfolgen.
Die Europäische Kommission, Frankreich, Indonesien und Südafrika haben ebenfalls ihre entschlossene Unterstützung für den Pandemiefonds zum Ausdruck gebracht und fordern weitere staatliche und private Geber zu zusätzlichem Engagement auf.
Der Pandemiefonds soll ein Schritt zur Stärkung der „globalen Gesundheitssicherheit“ sein. Gleichzeitig wird er durch die Beteiligung großer Stiftungen auch kritisch betrachtet, da diese Akteure möglicherweise eigene Interessen im Bereich Gesundheit und Pandemieprävention verfolgen. Die internationale Zusammenarbeit ist wichtig, doch es bleibt abzuwägen, inwieweit private Einflüsse das Hauptziel des Fonds beeinflussen könnten – nämlich die Vorbereitung auf künftige Pandemien und der Schutz besonders gefährdeter Länder.
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