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Wenn Hummeln, Käfer und Co. im zeitigen Frühjahr aus ihren Winterquartieren kriechen, sind sie auf frühblühende Pflanzen als Nahrungsquelle angewiesen. Sollten diese in deinem Garten oder auf deinem Balkon noch fehlen, ist der Herbst die beste Zeit, um sie zu pflanzen. So sorgst du nicht nur für farbenfrohe Frühlingsboten, die deine Stimmung aufhellen, sondern unterstützt gleichzeitig aktiv den Erhalt der Biodiversität.
Warum Frühblüher pflanzen?
Frühblüher stellen ab Ende Februar/ Anfang März eine essentielle Nahrungsquelle für Insekten dar, insbesondere für Hummeln, Bienen und andere Bestäuber. Denn sobald die Insekten aus der Winterstarre erwachen, bieten diese Pflanzen den dringend benötigten Nektar und Pollen. Damit haben Frühblüher einen entscheidenden Einfluss auf das Überleben und die Entwicklung der Insektenpopulation – inklusive der für die Bestäubung von Obst, Gemüse und anderen Nutzpflanzen wichtigen Nützlinge.
Frühblüher zu pflanzen, ist deshalb nicht nur für Insektenfreunde sinnvoll. Auch Hobbygärtner, die sich an einer üppigen Ernte erfreuen möchten, sollten in ihrem Garten zeitig blühende Zwiebelgewächse, Stauden und Gehölze ansiedeln.
Wann Frühblüher pflanzen?
Der beste Zeitpunkt, um frühblühende Zwiebelblumen zu pflanzen, sind die Herbstmonate zwischen September und November bzw. bevor der erste Frost einsetzt. Der Boden ist dann meist noch warm und feucht – ideale Bedingungen für die Wurzelbildung! Viele Zwiebelblumen benötigen außerdem den Kältereiz der Wintermonate, um im Frühling zu wachsen und zu blühen.
Bei vielen Stauden und Sträuchern ist eine Pflanzung im Herbst ebenfalls möglich. Frostempfindlichen Arten kommen allerdings besser im Frühjahr in den Boden. Dann sind sie bis zum nächsten Winter gut verwurzelt und widerstandsfähiger.
Wenn du Blumenzwiebeln und Setzlinge im Fachhandel kaufst, lass dich im Zweifel noch einmal beraten.
Frühblühende Zwiebelblumen
Blühende Zwiebelpflanzen gehören zu den ersten Frühblühern im Jahr und öffnen teilweise bereits im Januar ihre Blüten.
Schneeglöckchen (Galanthus) – ab Januar
Ihr Name ist Programm! Denn Schneeglöckchen sieht man nicht selten bereits im Januar aus den noch schneebedeckten Beeten hervorblitzen. So filigran die zarten Pflänzchen auch aussehen, alle Pflanzenteile und insbesondere die Zwiebeln sind giftig.
Märzenbecher (Leucojum vernum) – ab Februar
Der Märzenbecher zeichnet sich aus durch seine glockenförmigen, weißen Blüten mit grünlichen Spitzen. Er ist eine wichtige Nahrungsquelle wie Hummeln und andere Insekten, ist jedoch ebenfalls giftig.
Krokus (Crocus) – ab Februar
Krokusse gehören zur Familie der Schwertliliengewächse. Sie blühen in diversen Farben und zaubern sehr früh im Jahr bunte Farbtupfer in deinen Garten.
Narzisse (Narcissus) – ab Februar
Die mehrjährigen Zwiebelpflanzen haben auffällige, trichterförmige Blüten in gelb, weiß und orange. So schön Narzissen anzuschauen sind, die in den Pflanzen enthaltenen Giftstoffe können bei Kontakt zu Hautreizungen führen.
Winterling (Eranthis hyemalis) – ab Februar
Der Winterling erfreut das Auge mit gelb leuchtenden Blüten. Die Pflanze breitet sich unterirdisch über Rhizome an geeigneten Standorten gerne aus.
Tulpe (Tulipa) – ab März
Tulpen sind ein wenig später dran und bieten eine große Formen- und Farbevielfalt. Damit sie einen optimalem Nutzen für Insekten haben, entscheide dich am besten für Wildtulpen mit offenen Blüten.
Frühblühende Stauden
Wenn du bienenfreundliche Stauden richtig kombinierst, spenden sie vom frühen Frühjahr bis in den Herbst hinein Nahrung und Unterschlupf für zahlreiche Insekten. Frühblühende Stauden sind zwar in er Regel etwas später dran als die Zwiebelgewächse, können aber dennoch helfen, nahrungsärmere Perioden zu überbrücken.
Lenzrose (Helleborus Orientalis) – ab Februar
Lenzrosen sind mehrjährige Stauden mit eleganten, schalenförmigen Blüten in verschiedenen Farben – von Weiß über Rosa bis hin zu tiefem Purpur. Sie sind in allen Pflanzenteilen giftig.
Echtes Lungenkraut (Pulmonaria officinalis) – ab März
Das Echte Lungenkraut ist eine mehrjährige Staude mit weißgefleckten Blättern und Blüten, die während der Blütezeit von rosa zu blau wechseln. Für früh fliegende Wildbienen stellen sie eine wichtige Nahrungsquelle dar.
Leberblümchen (Hepatica nobilis) – ab März
Wie ihr Name schon erahnen lässt, wurde das Leberblümchen in früheren Zeiten zur Behandlung von Leberleiden verwendet. Im Garten erfreut es das Auge mit blauen, violetten oder seltener weißen Blüten.
Storchschnabel (Geranium) – ab März
Von den zahlreichen Storchschnabelarten blühen einige bereits ab März. Sie sind robust, wachsen buschig oder horstartig und bieten zahlreichen Insekten Nahrung.
Blaukissen (Aubrieta) – ab April
Die niedrig wachsende, immergrüne Polsterstauden eignet sich ideal für Steingärten und als Bodendecker. Blaukissen sind pflegeleicht und bevorzugen sonnige Standorte und gut durchlässige Böden, wo sie schnell dichte Teppiche bilden.
Tränendes Herz (Lamprocapnos spectabilis) – ab April
Das Tränende Herz sorgt für einen besonderen Blickfang im Garten. Sowohl Bienen als auch Hummeln fliegen die hübschen Blüten gerne an.
Frühblühende Sträucher
Falls du jetzt schon konkret darüber nachdenkst, Frühblüher zu pflanzen, berücksichtige unbedingt auch Sträucher. Einige Arten beschenken dich dann etwas später im Jahr mit leckeren Wildfrüchten.
Haselnussstrauch (Corylus avellana) – ab Februar
Für Allergiker ein Graus, für Insekten eine wertvolle Nahrungsquelle: Der Haselnussstrauch blüht bereits im Februar und ist vor allem für Bienen ein wichtiger Pollenlieferant.
Schmuck-Mahonie (Mahonia bealei) – ab Februar
Die Schmuck-Mahonie ist ein immergrüner Strauch, der bereits im Februar mit leuchtend gelben, duftenden Blütentrauben blüht. Früh fliegende Hummeln und Bienen profitieren vom in den Blüten enthaltenen Nektar.
Kornelkirsche – (Cornus mas) – ab März
Über die Kornelkirsche freuen sich nicht nur Insekten. Später am Jahr kannst du ihre vitamin-c-reichen Früchte ernten und zu Marmelade oder Likör verarbeiten.
Salweide (Salix caprea) – ab März
Die Salweide ist ein schnell wachsender Strauch, der im zeitigen Frühjahr mit seinen charakteristischen Weidenkätzchen blüht. Über 30 Wildbienenarten sowie zahlreiche andere Insekten ernten gerne ihren Nektar und die Pollen.
Schlehe (Prunus spinosa) – ab März
Schlehen sind ebenfalls wertvoll für frühfliegende Bestäuber. Dir liefern sie essbare Früchte, die sich vielseitig verwerten lassen.
Schneeforsythie (Abeliophyllum distichum) – ab März
Vielleicht ist dir die gelbe Forsythie als Gartenklassiker bekannt – nur leider bietet er keinen Nektar für Insekten. Im Vergleich dazu hat die weniger bekannte weiße Forsythie durchaus Nahrung zu bieten.
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Welche Pflanzen sind deine Favoriten, wenn du neue Frühblüher pflanzen möchtest? Wir freuen uns auf deine Ideen und Erfahrungen in einem Kommentar!
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