Deutschland: Gewaltdelikte gegen Frauen stiegen in den letzten Jahren um rund 90 Prozent

Die Bild erhielt auf Anfrage Zahlen des Bundesinnenministeriums (BMI) zu registrierten Sexualstraftaten gegen Frauen in Deutschland. Erfasst und dokumentiert wurden Ereignisse wie "Vergewaltigungen, sexuelle Nötigungen und sexuelle Belästigungen". Die Auswertung belegt, dass diesbezügliche Anzeigen sich innerhalb der zurückliegenden zehn Jahre annähernd verdoppelt haben. Innenministerin Nancy Faeser (SPD) erklärte laut der Welt aus dem Springer-Verlag, dass die Zahl "gestiegener Gewalt gegen Frauen unerträglich ist und fordert ein noch viel entschlosseneres Handeln, um Frauen besser vor Gewalt zu schützen".

Zur nüchternen Statistik zunehmender Gewaltdelikte gegen Frauen in Deutschland heißt es im Bild-Artikel:

"Die Opfer-Zahlen von Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung von Frauen (Vergewaltigung, sexueller Missbrauch, etc.) stiegen seit 2014 von 33.021 jährlichen Fällen auf 62.404 Fälle im vergangenen Jahr an – ein Plus von fast 89 Prozent."

Seit 2020 entwickelten sich die dokumentierten Anzeigen von 50.434 (2020) über 51.499 (2021) bzw. 58.900 (2022) zur aktuell genannten Zahl. Die Delikte und Straftaten in den Feldern "Menschenraub, Entziehung Minderjähriger, Kinderhandel, Freiheitsberaubung, Zwangsheirat" verzeichneten laut BMI-Unterlagen "ein Plus von 41 Prozent" – von 107.313 Vorfällen im Jahr 2020 auf 148.015 im Jahr 2023.

Die Anzahl der weiblichen Opfer einer Straftat "gegen die körperliche Unversehrtheit (Körperverletzung etc.)" stieg im gleichen Zeitraum dabei um knapp 18 Prozent an, von 221.346 im Jahr 2014 auf 260.775 im Vorjahr.

Weitere Auswertungen im Bild-Artikel lauten:

"Im Jahr 2023 wurden 903 Frauen als Opfer von versuchtem/vollendetem Mord und Totschlag erfasst (2022: 890). Davon waren 331 Frauen Opfer von Partnerschaftsgewalt (2022: 312). 146 Frauen wurden Opfer eines vollendeten Mordes und Totschlags in einer Partnerschaft (auch ehemalige Partnerschaft) (2022: 126)."

Die "Menschenrechtsaktivistin", Publizistin und Initiatorin der Organisation CFFP (The Center for Feminist Foreign Policy) Düzen Tekkal kommentiert die Zahlen mit der Feststellung:

"Es mangelt in Deutschland an Präventionsangeboten, an Beratungs- und Zufluchtsstellen für von männlicher Gewalt betroffene Frauen."

Zum ermittelten Täterprofil heißt es im Bild-Artikel laut Tekkal und dem Verweis, dass "der Anteil von Zuwanderern und Nichtdeutschen unter den Tätern steigt", jedoch laut der Bild "aber auch die Fallzahlen mit deutschen Tätern":

"Islamisten hassen uns Frauen. Genauso wie Rassisten und Antisemiten. Wir sollten aufhören das kleinzureden. Sonst fallen wir den bedrohten Frauen in den Rücken. Mir ist egal, wo die Täter herkommen. Gewalt an Frauen ist Gewalt an Frauen. Da darf es keine Relativierung geben."

Im Welt-Artikel wird die Bundesinnenministerin zu den vorliegen Zahlen zitiert:

"Die gestiegene Gewalt gegen Frauen ist unerträglich und fordert ein noch viel entschlosseneres Handeln, um Frauen besser vor Gewalt zu schützen. Wir wollen Frauen besser schützen, indem wir Täter zu Anti-Gewalt-Trainings verpflichten, um ihr aggressives Verhalten zu beenden."

Wer diese Anti-Gewalt-Trainings verweigere, müsse "empfindliche Sanktionen erhalten". Welche Tätergruppe damit gemeint ist, ob Migranten mit Aufenthaltsstatus oder sanktionierbare deutsche Wohn- oder Bürgergeldempfänger, war dem Artikel nicht zu entnehmen.

Laut Faeser müssten zudem "Wohnungsbetretungsverbote konsequenter umgesetzt und besser kontrolliert werden".

Mehr zum Thema – "Grenze erreicht dessen, was leistbar ist" – Berlins Polizeipräsidentin zum Thema Migration

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