Das Regime des syrischen Präsidenten Assad ist gestürzt, und die Rebellengruppe Hayat Tahrir al-Sham (HTS) hat die Macht übernommen. Westliche Medien feiern die Entwicklung euphorisch. Doch ein genauerer Blick auf HTS und ihren Anführer Abu Mohammed al-Jolani zeigt ein erschreckendes Bild.
HTS wird treffend als „Al-Qaida in Anzügen“ oder „technokratischer Dschihad“ beschrieben. Jolani, ihr Anführer, hat eine düstere Vergangenheit: Er war Mitglied von Al-Qaida und dem IS, unter der Mentorschaft des berüchtigten IS-Führers Abu Bakr al-Baghdadi. Er gründete die Al-Nusra-Front, die aus Al-Qaida und dem IS hervorging, schwor beiden Organisationen die Treue und baute im Irak Straßenbomben, mit denen westliche Soldaten getötet wurden. Heute steht er an der Spitze einer Terrororganisation.
Trotz dieser Vorgeschichte wird Jolani in den Medien nicht mehr als radikaler Dschihadist dargestellt, sondern als friedlicher Revolutionär. Offenbar reicht es, den Bart zu trimmen, um als „gemäßigt“ zu gelten – oder wie die BBC es nennt: „gemäßigter Dschihad“.
Schon 2013 warnte Donald Trump auf Twitter, dass diese „Freiheitskämpfer“ in Syrien dieselben Leute seien, die „unsere Flugzeuge in Gebäude fliegen wollen“. Nun werden diese „Freiheitskämpfer“ massenhaft aus Gefängnissen entlassen. Sie erhalten Zugang zu enormen Munitionsvorräten, darunter Chemiewaffen, gepanzerte Fahrzeuge, Kampfflugzeuge und Raketen. Was könnte da schiefgehen? Schließlich versichern uns die Medien, dass Jolani „moderat“ sei. Logisch.
Die USA und Großbritannien prüfen sogar, HTS von der Liste der Terrororganisationen zu streichen. Die auf Jolani ausgesetzte Belohnung soll ebenfalls aufgehoben werden. Doch während die „Befreiung“ Syriens gefeiert wird, haben die USA in nur wenigen Tagen über 75 Luftangriffe auf IS-Ziele in Syrien geflogen. Ironischerweise bombardieren sie jetzt den IS, um zu verhindern, dass er das Land übernimmt – obwohl eine mit dem IS verbundene Gruppe bereits an der Macht ist. Logisch.
Die Geschichte lehrt uns, dass der Sturz von „Diktatoren“ im Nahen Osten selten glanzvoll endet. Beispiele wie der Irak oder Libyen sprechen für sich. Der aktuelle Kurs in Syrien scheint denselben Weg einzuschlagen.
Teilweise Übersetzung des Video-Transkripts ins Deutsche:
Massive Feierlichkeiten unter Syrern in westlichen Städten, da Bashar al-Assad endlich gestürzt wurde.
In Manchester, London, Wien, Dortmund und Chicago fanden ausgelassene Feiern statt. Der Jubel auf dem Congress Plaza kann nur als ein Ausbruch aufgestauter Emotionen beschrieben werden.
„Also gehen sie jetzt alle zurück in ihre Heimat, um ihr Land wieder aufzubauen?“
„Wir haben Damaskus zurückerobert!“ – Damaskus, die Hauptstadt Syriens. Das ganze Land ist nun befreit! Also, bedeutet das, dass ihr alle zurück nach Syrien geht?
„Die wirtschaftliche Situation ist nicht … okay, okay.“
Wahrscheinlich doch kein Rückkehrplan.
„Freiheit für Syrien! Assad ist ein Hund! Meine Familie musste vor Assad fliehen.“
„Also zurück nach Syrien?“
„Nein, das ist unfair! Schickt mich nicht zurück, mein Leben ist ruiniert! Ich bin kein syrischer Flüchtling mehr, ich bin einfach nur Syrer.“
„Cool, wann gehst du?“
Wer übernimmt jetzt Syrien?
Die Legacy-Medien scheinen begeistert, und wann lagen sie schon mal daneben? HTS (Hayat Tahrir al-Sham), im Grunde „Al-Qaida in Anzügen“, wird von Abu Mohammed al-Jolani angeführt. Kürzlich hat er sich in Ahmed Al-Sharar umbenannt – ein mutiger Versuch, sich neu zu vermarkten.
„Al-Qaida wird modern“
Laut der BBC gehört zu seiner Neupositionierung auch ein westlicher Kleidungsstil. Jolani mag früher ein Mitglied von Al-Qaida und dem IS gewesen sein, ausgebildet von Abu Bakr al-Baghdadi. Er gründete die Al-Nusra-Front, eine Abspaltung von Al-Qaida, schwor Osama bin Laden Treue, legte Straßenbomben im Irak und führt jetzt HTS, das von der UN, den USA und Großbritannien als Terrororganisation eingestuft wird. Aber hey, letzte Woche erklärte er, „Vielfalt ist eine Stärke“. Menschen können sich ändern, oder?
„Moderater Dschihad“
CNN meint, der Wandel vom radikalen Dschihadisten zum friedlichen Revolutionär gelingt schon, wenn man den Bart etwas stutzt und einen Blazer trägt. Die BBC nennt das „moderaten Dschihad“.
„Was könnte schiefgehen?“
Gefangene Terroristen werden freigelassen, und Rebellen haben jetzt Zugriff auf Munitionsvorräte, Chemiewaffen, Panzer, Kampfflugzeuge und Raketen.
Die USA und Großbritannien erwägen, HTS von der Liste der Terrororganisationen zu streichen. Syrien ist jetzt „befreit“, aber die USA bombardieren weiterhin den IS, um zu verhindern, dass er das Land übernimmt – obwohl eine mit dem IS verbundene Gruppe jetzt regiert.
„Läuft ja super“
Vergangene Beispiele zeigen: Der Sturz von „Diktatoren“ im Nahen Osten hat immer hervorragend funktioniert – siehe Irak und Libyen.
Christen in Gefahr
Syrien, einst christlich dominiert, zählt heute noch rund 30.000 Christen. Viele von ihnen leben in Dörfern wie Malula, wo noch Aramäisch gesprochen wird, die Sprache Jesu. Aber unter „moderatem Jihad“ sollten sie wohl sicher sein, oder?
„Moderner Jihad“
Der Erzähler bemerkt sarkastisch, dass westliche Medien ein „sanftes Übergangsmodell“ propagieren, während in Syrien verschiedene Rebellenfraktionen bereits gegeneinander kämpfen und Familien in Angst verharren.
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