Putin unterzeichnet Gesetz zur Besteuerung digitaler Währungen

Die russische Föderation hat ein umfassendes Gesetz zur Besteuerung von Kryptowährungen verabschiedet.

Es sieht eine Steuer von bis zu 15 Prozent auf Krypto-Transaktionen vor und verpflichtet Mining-Unternehmen, detaillierte Informationen über ihre Kunden offenzulegen.

Dieses Gesetz ist Teil einer breiteren Strategie, um die wachsende Bedeutung von Kryptowährungen in Russland zu regulieren und gleichzeitig die nationale Wirtschaft zu stärken.

Das neue Gesetz erkennt digitale Währungen offiziell als Eigentum für Steuerzwecke an und regelt die Besteuerung von Gewinnen und Ausgaben aus Mining, Kauf und Verkauf von Kryptowährungen. Betreiber von Mining-Infrastrukturen sind verpflichtet, Informationen über die Nutzer ihrer Dienste an die Steuerbehörden weiterzuleiten. Bei Nichteinhaltung droht eine Geldstrafe von 40.000 Rubel.

Einkünfte aus Krypto-Transaktionen werden mit Einnahmen aus Wertpapiergeschäften zusammengefasst und versteuert: bis zu 2,4 Millionen Rubel pro Jahr mit 13 Prozent, darüber hinaus mit 15 Prozent. Das Gesetz zielt darauf ab, eine klare steuerliche und rechtliche Grundlage für digitale Währungen in Russland zu schaffen.

Ein struktureller Rahmen für digitale Währungen

Das neue Gesetz wurde vom Föderationsrat, der oberen Kammer des russischen Parlaments, gebilligt und hebt Kryptowährungen in den Rang von regulierten Finanzinstrumenten. Kryptowährungen werden offiziell als Eigentum klassifiziert, wodurch sie eine klare rechtliche Grundlage in der russischen Finanzwelt erhalten.

Ein zentraler Punkt des Gesetzes ist die Befreiung von Kryptowährungstransaktionen von der Mehrwertsteuer (MwSt.). Dies soll Anreize schaffen, digitale Vermögenswerte stärker in den Alltag zu integrieren, ohne die steuerlichen Belastungen herkömmlicher Finanzgeschäfte zu übernehmen. Einkünfte aus dem Handel mit Kryptowährungen unterliegen jedoch den gleichen Steuersätzen wie andere Wertpapiergeschäfte.

Für private Anleger bleibt die Einkommenssteuer bei 13 Prozent, erhöht sich jedoch ab einem Jahreseinkommen von 2,4 Millionen Rubel auf 15 Prozent. Gleichzeitig sollen Unternehmen, die Gewinne aus dem Mining erzielen, ihre Einkünfte basierend auf dem Marktwert der geschürften Coins versteuern. Diese Regelung zielt darauf ab, ein Gleichgewicht zwischen unternehmerischen Freiheiten und staatlichen Einnahmen zu schaffen.

Verpflichtungen für Mining-Betreiber

Ein weiterer bedeutender Aspekt des Gesetzes betrifft die Mining-Industrie. Betreiber von Mining-Infrastrukturen müssen künftig detaillierte Informationen über ihre Kunden an die Steuerbehörden weiterleiten. Diese Maßnahme soll die Transparenz in einem Sektor erhöhen, der oft wegen Intransparenz und Steuervermeidung kritisiert wird. Zudem wurde eine monatliche Begrenzung des Stromverbrauchs auf 6.000 Kilowattstunden für nicht registrierte Miner eingeführt, um private Akteure zu regulieren.

Russlands Strategie im globalen Krypto-Markt

Der Zeitpunkt dieses Gesetzes ist nicht zufällig. Die russische Regierung erkennt den wachsenden Einfluss von Kryptowährungen an und möchte ihre Position auf dem globalen Markt stärken. Der Souveräne Fonds Russlands hat kürzlich angekündigt, in Bitcoin-Mining-Projekte innerhalb der BRICS-Staaten zu investieren. Diese Maßnahmen spiegeln das Bestreben wider, die Abhängigkeit vom US-Dollar zu verringern und gleichzeitig vom globalen Krypto-Boom zu profitieren.

Interessanterweise weist Russland mit diesem Schritt Parallelen zu den Vereinigten Staaten auf. Während die BRICS-Staaten an einer Entdollarisierung arbeiten, könnte ein möglicher Wahlsieg von Donald Trump in den USA neue Impulse für den Krypto-Sektor setzen. Analysten spekulieren, dass eine künftige Trump-Administration Bitcoin als strategisches Reservevermögen deklarieren und sich das Ziel setzen könnte, innerhalb von fünf Jahren eine Million BTC anzusammeln.

Russlands neues Steuergesetz für Kryptowährungen markiert einen Meilenstein in der Regulierung digitaler Währungen. Es zeigt, dass das Land bereit ist, Kryptowährungen als festen Bestandteil seiner Finanzlandschaft zu integrieren, während es gleichzeitig Transparenz und staatliche Kontrolle gewährleistet. Ob sich dieser Ansatz als Modell für andere Länder erweist, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass die Kryptowirtschaft in Russland in eine neue Ära eintritt.

Mehr zum Thema – Reuters: USA drohen deutschen und österreichischen Banken mit Sanktionen

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