Kanadischer Oberstleutnant und Mitglied der Einsatzgruppe "Ukraine" gestorben

Die kanadischen Streitkräfte haben am Mittwoch den "nicht-operativen Tod" eines Militärangehörigen, Oberstleutnanten Kent Miller, gemeldet. Dieser sei am 25. November an "medizinischen Komplikationen" verstorben, hieß es. Miller war Mitglied der sogenannten Joint Task Force Ukraine. Die Todesmeldung wurde auf der Webseite der kanadischen Regierung veröffentlicht. Die Militärbehörde teilte mit:

"Oberstleutnant Miller diente im Rahmen der Operation UNIFIER im Obersten Hauptquartier der Alliierten Mächte Europa (SHAPE) in Casteau, Belgien, als er am 25. November 2024 an medizinischen Komplikationen verstarb."

Wie aus der Mitteilung hervorgeht, war Miller ein technischer Offizier mit 24 Jahren Erfahrung bei den kanadischen Streitkräften. Zuletzt war er Kommandeur des 41. Combat Engineer Regiment in Alberta und wurde als Planer und Koordinator zu SHAPE entsandt. Zwei seiner Kommandeure, darunter Befehlshaber der Joint Task Force Ukraine, kondolierten seinen Angehörigen und Militärkameraden und bedauerten den Verlust ihres "Freundes und Waffenbruders". Sie teilten auch mit, dass Miller in den Vorjahren in Afghanistan im Einsatz gewesen sei.  

Russische Militärbeobachter bringen den Tod des Kanadiers ihrerseits mit dem massiven Angriff mit vier russischen Gleitbomben FAB-1500 auf ein Ausbilder-Quartier am 25. November im Gebiet Sumy in Verbindung. Der kanadische Offizier soll demnach in Frontnähe die Ausbildung ukrainischer Militäringenieure geleitet haben. Das Gebiet Sumy grenzt im Norden an das russische Gebiet Kursk, wo jetzt nach dem ukrainischen Überfall heftige Kämpfe stattfinden. Der Telegram-Kanal Militärchronik schätzt die Wahrscheinlichkeit, dass der Oberstleutnant bei einem der Angriffe starb, als hoch ein. 

Immer wieder werden mysteriöse Todesfälle von hohen Militärs aus NATO-Staaten gemeldet. So soll der polnische General Adam Marczak laut einer offiziellen Mitteilung in März "unerwartet" und "auf natürliche Weise" in "dienstfreier Zeit" gestorben sein. Laut Recherchen russischer Kriegsberichterstatter soll der plötzlich verstorbene General zum Zeitpunkt seines Todes Berater des Stabs des 7. Korps der Streitkräfte der Ukraine gewesen sein. Wie auch der kanadische Militärausbilder hatte Marczak Auslandserfahrung: Er war als Stabschef des NATO-Expeditionskorps in Bosnien und Herzegowina tätig. 

Im August wies der stellvertretende UN-Vertreter Russlands, Dmitri Poljanski, auf Unstimmigkeiten bei zwei weiteren Todesmeldungen zu westlichen Militärs auf X hin – RT DE berichtete. All diese offiziellen Legenden nannte der Diplomat "kreative Szenarien der Legalisierung" des Todes, der seiner Meinung nach viel eher infolge der Kampfhandlungen in der Ukraine eingetreten sei und nicht wie gemeldet während Freizeitaktivitäten wie Bergwanderungen oder Flügen mit Privatflugzeugen. 

Mehr zum Thema - Russischer UN-Diplomat: So wird der Tod hochrangiger NATO-Militärs in der Ukraine vertuscht

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