Ein Waffenstillstand im Gazastreifen zwischen Israel und der Hamas soll am Sonntagmorgen in Kraft treten. Stunden später soll eine Geiselfreilassung folgen, die den Weg für ein mögliches Ende des 15-monatigen Krieges ebnet, der den Nahen Osten erschüttert hat.
Die israelischen Streitkräfte haben begonnen, sich offenbar aus den Gebieten im Süden des Gazastreifens zurückzuziehen. Dies berichten Medien, die der Hamas nahestehen. Die israelischen Truppen verlassen demnach die Gegend um Rafah bis hin zum Philadelphia-Korridor entlang der Grenze zwischen Ägypten und dem Gazastreifen.
Unmittelbar vor Inkrafttreten der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen hat der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu seine Forderung nach einer Liste der am Sonntag freikommenden Geiseln bekräftigt. Netanjahu habe die Armee angewiesen, dass die Waffenruhe "erst dann beginnt, wenn Israel die Liste der freigelassenen Geiseln erhalten hat", erklärte sein Büro am Sonntag. Die Hamas verwies auf "technische Gründe" für die Verspätung.
In der ersten Phase, die sechs Wochen dauern wird, werden 33 der verbleibenden 98 Geiseln – Frauen, Kinder, Männer über 50, Kranke und Verwundete – im Gegenzug für fast 2.000 palästinensische Gefangene und Häftlinge freigelassen.
Laut Vereinbarung wird sich die israelische Armee in dieser Zeitspanne aus einigen ihrer Stellungen im Gazastreifen zurückziehen, und Palästinenser, die aus Gebieten im nördlichen Gazastreifen vertrieben wurden, dürfen zurückkehren.
Das Team von US-Präsident Joe Biden hat eng mit Trumps Nahost-Beauftragten Steve Witkoff zusammengearbeitet, um das Abkommen zustande zu bringen.
Kurz vor seinem Amtsantritt hatte Donald Trump seine Forderung nach einer raschen Einigung wiederholt und davor gewarnt, dass die Hölle ausbrechen werde, wenn die Geiseln nicht freigelassen würden.
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