Richard Morrissey
Die bestehende Ordnung zerfällt. Das spürt man überall – ob in den Vereinigten Staaten oder im Vereinigten Königreich. Die Systeme, die uns einst verbanden, brechen unter ihrer eigenen Last zusammen. Das ist keine bloße Vermutung, sondern eine Realität, die wir nicht länger ignorieren können. Überbordende Bürokratien, explodierende Schulden, unkontrollierte Migration und ein kultureller Verfall, der sich als Fortschritt tarnt, haben uns an den Rand des Abgrunds gebracht. Das können wir uns nicht mehr leisten – weder finanziell, noch gesellschaftlich, noch moralisch. Die Zeit läuft ab.
Ich bin überzeugt, dass Männer wie Elon Musk, Marc Andreessen und Peter Thiel dies ebenfalls erkennen. Sie sind nicht nur milliardenschwere Unternehmer mit übersteigerten Egos, sondern Visionäre, die ganze Industrien in beispielloser Geschwindigkeit transformiert haben. Doch anstatt passiv zuzusehen, wie der Westen strauchelt, unterstützen sie aktiv eine neue US-Regierung. Sie wissen, dass ihr Erfolg, ihr Vermögen und ihre Zukunft in einem überlasteten System auf dem Spiel stehen. Sie wollen eine Gesellschaft, die effizient funktioniert – nicht eine, die sich in Schulden und kulturellen Ablenkungen verliert. Und sie sind keine Zauderer. Sie handeln.
Die unhaltbare Lage, vor der wir stehen
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache. Anfang 2025 beläuft sich die US-Staatsverschuldung auf 34 Billionen Dollar, und die Zinszahlungen übersteigen bereits die Ausgaben für die Verteidigung. Großbritanniens Schuldenquote nähert sich 100 % des BIP und schnürt dem zunehmend brüchigen Sozialstaat die Luft ab. Jeder Dollar oder Pfund, der für den Schuldendienst ausgegeben wird, fehlt für den Bau von Straßen, Schulen oder Fabriken. Die Ressourcen schwinden, und Lösungen sind kaum in Sicht.
Hinzu kommt die Migration – ein Problem, das in Großbritannien inzwischen selbst die Krise im staatlichen Gesundheitsdienst NHS übertrifft. Im Jahr 2023 betrug die Nettozuwanderung 672.000 Menschen, und die Prognosen für 2025 zeigen keinerlei Rückgang – weder legal noch illegal. Über einen Zeitraum von zehn Jahren (2022–2032) soll die britische Bevölkerung um fünf Millionen wachsen – allein durch Migration. Die Auswirkungen sind unübersehbar: Der Wohnungsmarkt steht unter Druck, der NHS kollabiert, die Löhne stagnieren, und traditionelle Gemeinschaften zerfallen.
In den USA ist die südliche Grenze zu einem offenen Tor geworden. Millionen Menschen sind seit 2021 ins Land gekommen und haben Städte wie Chicago und New York mit untragbaren Kosten überfordert. Das ist kein Fortschritt, sondern eine lähmende Krise, die den sozialen Zusammenhalt untergräbt – genau jenen Zusammenhalt, auf den Innovatoren wie Musk, Andreessen und Thiel angewiesen sind.
Dazu kommt der kulturelle Wahnsinn: „Woke“-Exzesse und Ablenkungen von der Realität lähmen das System. Eine Gesellschaft, die sich mehr mit Sprachpolizei und utopischen Fantasien als mit wirtschaftlicher Stabilität beschäftigt, hat das Fundament vergessen, das sie trägt: gemeinsamen Zweck, Kompetenz und innere Geschlossenheit.
Warum diese Männer das Ausmaß der Bedrohung erkennen
Musk, Andreessen und Thiel sind Denker in Systemen.
- Musk baut ein Imperium aus Elektroautos, Raketen, Medien und künstlicher Intelligenz. All das setzt stabile Lieferketten und einen gesunden Arbeitsmarkt voraus – nicht Chaos durch unkontrollierte Masseneinwanderung.
- Andreessen weiß, dass Innovation stagniert, wenn explodierende Wohnkosten Talente vertreiben oder wenn das soziale Vertrauen bröckelt.
- Thiel warnt seit Jahrzehnten vor Stagnation – eine Entwicklung, die durch offene Grenzen und eine zerrüttete Gesellschaft nur noch verschärft wird.
Ihr Reichtum ist nicht sicher in einem auseinanderbrechenden Westen. Teslas Fabriken brauchen eine funktionierende Stromversorgung, Andreessens Start-ups können nicht in einer verbitterten Gesellschaft wachsen, und Thiels Datenunternehmen sind inmitten einer zerfallenden Ordnung kaum überlebensfähig.
Doch sie sind keine Altruisten. Sie sind Pragmatiker. Eine funktionierende Gesellschaft ist für sie essenziell – und sie tun aktiv etwas, um sie zu bewahren.
- Musk bewegt sich in Richtung Trump-Lager und unterstützt eine schlankere Regierung.
- Andreessen kritisiert die technokratische Stagnation und fordert eine neue Konzentration auf Bauprojekte – ein Vorhaben, das durch Masseneinwanderung, die die Infrastruktur überlastet, erschwert wird.
- Thiel unterstützt disruptive Akteure wie J.D. Vance sowie Kryptowährungsinnovatoren, um die Spielregeln eines Systems zu verändern, das sich seinem Limit nähert.
Es ist eine Blitzkriegsstrategie. Trumps Planung für seine zweite Amtszeit war keine Show, sondern eine ausgeklügelte Offensive, vorbereitet von klugen Köpfen, die in den ersten Wochen und Monaten nach Amtsantritt rasch handeln wollen. Nun beginnt die Umsetzung – zur Panik der alten Eliten, die verzweifelt versuchen, die überholte Nachkriegsordnung aufrechtzuerhalten.
Die Herausforderung für Großbritannien: Können Reform UK oder die Konservativen mithalten?
Großbritannien blickt genau auf die USA, doch unser eigener „Reset“ scheint zu scheitern.
- Reform UK spricht zwar die öffentliche Frustration über Migration und Net-Zero-Politiken an, wirkt aber oft wenig professionell.
- Der chaotische Ausschluss von Rupert Lowe wegen angeblicher Mobbing-Vorwürfe erinnert eher an eine parteiinterne Säuberung als an eine ernsthafte politische Bewegung.
Obwohl Nigel Farages Einfluss enorm ist, habe ich Zweifel, dass er das Notwendige erreichen kann. Wenn Loyalität über Kompetenz gestellt wird, kann man kein Land reformieren. Man stelle sich eine Regierung voller Gefolgsleute vor, statt einer Regierung aus Strategen, die den Verwaltungsapparat umkrempeln. Viele Reform-Wähler erkennen dieses Problem. Ein echter Wandel erfordert kluge Köpfe, Fokussierung und ernsthafte Persönlichkeiten – keine bloße Nostalgie für die „guten alten Zeiten“.
Das Vereinigte Königreich braucht einen eigenen Blitzkrieg, sonst wird, wer auch immer die nächste Wahl gewinnt, nur den Status quo verwalten – ohne echte Macht auszuüben.
Die Alternative: Der Zusammenbruch
Wenn wir nichts tun – was bleibt dann? Mehr Schulden, mehr Spaltung, weiterer Niedergang.
- Die USA riskieren eine Finanzkrise, wenn das Vertrauen schwindet.
- Großbritannien könnte unter dem Gewicht seiner offenen Grenzen zusammenbrechen und zu einem Schatten seiner einstigen Größe werden.
Musk, Andreessen und Thiel sind keine Erlöser. Sie können nicht alle Probleme lösen. Doch ihr Handeln ist ein unmissverständliches Zeichen:
Die alte Ordnung ist am Ende. Und die wenigen, die das Fundament der westlichen Welt verstehen, werden unruhig.
Wir können uns dieses Chaos nicht länger leisten – weder finanziell, noch demografisch, noch existenziell.
Sie wissen es.
Wissen wir es auch?
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