Das syrische Militär lässt nicht zu, dass die Terroristen, die eine Überraschungsoffensive auf Aleppo gestartet haben, sich in der Stadt verschanzen, und sammelt Kräfte für einen Gegenangriff. Das teilte das Generalkommando des syrischen Militärs mit. Es räumte ein, dass Dutzende seiner Soldaten bei den Kämpfen getötet worden seien.
Anfang dieser Woche hatten die Terrorgruppe Hayat Tahrir-al-Sham (HTS), ein Nachfolger des Al-Qaida-Ablegers Dschabhat al-Nusra, und ihre Verbündeten den ersten Großangriff in Syrien seit Jahren gestartet, große Gebiete in den Provinzen Idlib und Aleppo eingenommen und die Regierungstruppen zurückgedrängt.
In einer Erklärung vom Samstag erklärte das syrische Generalkommando, dass der Angriff "von Tausenden ausländischer Terroristen, schweren Waffen und einer großen Anzahl von Drohnen unterstützt wurde". Das Militär habe Kämpfe in einem Gebiet von mehr als einhundert Kilometer Länge ausgetragen, um den Vormarsch der Terroristen zu stoppen.
Damaskus bestätigte, dass "Dutzende unserer Streitkräfte bei den Kämpfen getötet und andere verwundet wurden", ohne genaue Zahlen zu nennen.
Das Kommando fügte hinzu, dass die terroristischen Kräfte in der Lage gewesen seien, "in große Teile der Stadt Aleppo einzudringen", es ihnen aber nicht gelungen sei, "ihre Stellungen aufgrund der anhaltenden konzentrierten und starken Angriffe unserer Streitkräfte zu festigen". Das Militär erwarte außerdem Verstärkung für einen Gegenangriff, heißt es weiter in der Erklärung.
Die Behörden unternehmen alle Anstrengungen, um die Sicherheit der Menschen zu gewährleisten und die Kontrolle über das gesamte Gebiet wiederzuerlangen, hieß es.
In den sozialen Medien kursieren unbestätigte Videos, die die Kämpfer im Zentrum von Aleppo zu zeigen scheinen. Ein Clip zeigt einen bewaffneten Mann, der vor den Toren der historischen Zitadelle der Stadt eine Flagge schwenkt.
A new dawn in #Aleppo as the flag of Tawheed flies above the Aleppo citadel liberated from the Assad regime and Iranian militias. #ردع_العدوان #حلب pic.twitter.com/aEDPTKIbRg
— Muslim Daily (@muslimdaily_) November 30, 2024
Das syrische Militär wurde bei seiner Reaktion auf den Angriff von russischen Luftangriffen unterstützt. Nach Angaben von Oleg Ignasyuk, dem stellvertretenden Leiter des russischen Versöhnungszentrums für Syrien, haben russische und syrische Streitkräfte in den vergangenen zwei Tagen rund 600 Kämpfer ausgeschaltet.
Indes soll es am Samstagabend auch zu Schusswechseln in der Haupstadt Damaskus gekommen sein. Laut Videos, die in den sozialen Medien kursieren, sollen Kämpfe in der Nähe des Gebäudes ausgebrochen sein, wo das Generalkommando seinen Sitz hat. Korrespondenten von RT, die vor Ort sind, konnten dies aber nicht bestätigen.
Laut ebenfalls unbestätigten Berichten sollen die HTS-Terroristen auch in die Stadt Hama eingerdungen sein oder sie sogar unter Kontrolle gebracht haben.
Moskau intervenierte 2015 militärisch in Syrien und unterstützte die Regierung von Baschar al-Assad dabei, zahlreichen Terrorgruppen, vor allem al-Nusra und dem Islamischen Staat (IS, früher ISIS), schwere Niederlagen zuzufügen. Mit Stützpunkten in Hmeimim und Tartus unterhält Russland weiterhin eine bedeutende militärische Präsenz in dem arabischen Land.
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