SPD empfiehlt „dem/der Kandidat*in“, beim Schreiben von Beiträgen „Alkohol zu vermeiden“.

Ermahnung vor Bundestagswahl: Nicht besoffen schreiben…: SPD-Broschüre rät zu nüchternem Wahlkampf. Im Februar 2025 werden die Deutschen zur Urne gerufen, um eine neue Bundesregierung zu wählen. Bei den Partien läuft daher der Wahlkampf allmählich an, denn viel Zeit bleibt nicht mehr. Dabei ist ordentliche Planung alles. Die SPD gibt zu diesem Zweck regelmäßig Broschüren heraus, mit Tipps und Tricks für einen erfolgreichen Wahlkampf. Und dabei heißt es: Auch in sozialen Medien nüchtern bleiben.

Als Handreichung und Nachschlagewerk gibt die SPD regelmäßig Broschüren für Kandidaten bei Wahlen heraus, damit diese effektiv und erfolgreich den Wahlkampf anhand dieser Tipps und Tricks bestreiten können. So etwa für die Bundestagswahl 2017 oder für derjenige von 2021. Auch für die anstehende Wahl gibt es eine solche. Und in dieser sind einige eher skurrile Tipps für die anstehenden hoffnungsvollen Kandidaten, wie die Berliner Zeitung berichtet. Vor allem im Bereich der Nutzung von sozialen Medien und dem Internet scheint den Genossen nicht alles geheuer.

Nur nüchtern Kommentare schreiben…

Dabei scheint innerhalb der Sozialdemokratie der Lenin zugeschriebene Auspruch „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“, immer mehr zur Geltung zu kommen. Oder vielmehr scheint man den Kandidaten und teilweise zukünftigen Abgeordneten der hoffnungsfrohen Sozialdemokratie grundlegende Dinge immer stärker nahelegen zu müssen. Ob dies an dem allgemeinen Frust über die Ampel und deren aus bei der Arbeiterpartei ohne Arbeiter liegt oder an anderen Faktoren, jedenfalls scheint Alkohol bei der SPD eine immer größere Rolle zu spielen.

So empfahl man bereits in der Broschüre zur Wahl 2021, worauf man beim persönlichen Energiemanagement während des Wahlkampfes Wert legen sollte:

Lesen, Musik, Spaziergänge, Verzicht auf Alkohol etc.

„Als Krafttankstelle brauchst Du neben dem Rückhalt in der Familie, von Freund*innen und in der Partei ein persönliches Energiemanagement. Hierbei helfen folgende Fragen: – Welche Rückzugsräume habe ich? – Was bringt mir Energie?“ Dabei wurde dabei unter anderem aufgezählt: „Lesen, Musik, Spaziergänge, Verzicht auf Alkohol etc.“.

Nun geht man laut BZ noch einen Schritt weiter, denn das SPD-Handbuch rät:

„Achte auf deine Kommunikationsweise: Vermeide Alkohol beim Schreiben von Beiträgen und halte dich von Zynismus fern. Beide Faktoren wirken sich negativ auf die Qualität und das Image deiner Kommunikation aus.“

KI und menschlicher Verstand der SPD

Neben der Empfehlung zur Prohibition und der Ermahnung nur „nüchtern“ zu posten und zu schreiben – offenbar neigen viele SPDler dazu, ihre Partei ohne einen Spiegel nicht mehr zu ertragen – gibt es auch weitere Handlungsempfehlungen für soziale Medien und KI. So dürften bald bei vielen Veranstaltungen und Beiträgen die Bürger mit den immer gleichen Stehsätzen aus er Retorte Bekanntschaft machen.

Denn, so das Handbuch zum Thema KI-Nutzung:

„Generative KI kann noch mehr und generiert, vereinfacht formuliert, neue Daten. Bei einem Chatbot (wie ChatGPT oder ChatFlash) kannst Du zum Beispiel wenige Wörter eingeben, die Deine Idee beschreiben, und erhältst innerhalb von Sekunden den kompletten Text für ein Grußwort, eine Grundsatzrede oder ein politisches Programm.“

Allerdings weist man die Genossen auch darauf hin, sich nicht gänzlich von Maschinen ersetzen zu lassen, so wie es im Arbeitswesen immer häufiger geschieht.

„Auch wenn die Tools eine nützliche Unterstützung bei der ‚Content-Optimierung‘ sind, ersetzen sie nicht den menschlichen Verstand.“

Facebook, X, TikTok & Co. und das „das Angebot, mit dem/der Kandidat*in ausmachen“

So findet sich bei KI-Thematik und auch bei der Empfehlung für Chat-Bots, „die Anfragen potenzieller Wählerinnen und Wähler in Echtzeit beantworten“ ein vertiefender Leitfaden. Man solle „die möglichen Fragen … vorher in den Chatbot einprogrammieren“, aber im Falle einer Nichtbeantwortung soll „das Angebot, mit dem/der Kandidat*in einen Termin auszumachen und sich entsprechend zu registrieren“ erscheinen.

Es wird auch für soziale Medien ein Fahrplan erstellt bzw. das „Idealmaß beim Posten der Beiträge pro Woche oder pro Tag“ angegeben. Laut den Experten der SPD-Zentrale heißt dies: Auf x (vormals Twitter) mehrfach täglich posten, ebenso auf TikTok. Auf YouTube reicht hingegen „einmal pro Woche“, auf Facebook „ein- bis zweimal pro Woche“. Auf LinkedIn kann es mit bis zu dreimal die Woche etwas häufiger sein und auf Instagram sollte man mit „Feed: drei- bis viermal pro Woche – Stories: täglich“ mehr Präsenz zeigen.

Dieser Beitrag erschien auf „Der Status“, unserem partner in der EUROPÄISCHEN MEDIENKOOPERATION



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