Putin startet Nuklear-Manöver mit Raketen und Marschflugkörpern

Der Präsident Russlands und Oberbefehlshaber der russischen Streitkräfte Wladimir Putin hat im Lagezentrum der Präsidentenadministration eine militärische Übung der strategischen Truppen seines Landes eingeleitet. Putin verfolgte die Übung per Videoschaltung vom Lagezentrum des Kreml aus.

Wie der Präsident am Dienstag erklärte, wird das Manöver den Start von ballistischen Raketen und Marschflugkörpern beinhalten.

Die nukleare Triade – die Kombination von nuklearen land-, luft- und seegestützten Interkontinentalraketen – bleibe ein verlässlicher Garant für Russlands Sicherheit und Souveränität, betonte Putin und fügte hinzu, dass sie auch dazu beitrage, "die nukleare Parität und das Gleichgewicht der Kräfte auf der Welt" zu erhalten.

"Angesichts der zunehmenden geopolitischen Spannungen sowie des Auftretens neuer externer Bedrohungen und Risiken ist es wichtig, über moderne strategische Streitkräfte zu verfügen, die ständig einsatzbereit sind", sagte der russische Präsident. Moskau plane, alle "Komponenten" seiner nuklearen Triade weiter zu verbessern, fügte er hinzu.

Russland ist bestrebt, seine Nuklearstreitkräfte auf einem "erforderlichen und ausreichenden" Niveau zu halten, will aber nicht in ein neues Wettrüsten hineingezogen werden, unterstrich Putin.

"Russland bekräftigt seine grundsätzliche Haltung, dass der Einsatz von Atomwaffen eine äußerste, außergewöhnliche Maßnahme zur Gewährleistung der Sicherheit des Staates ist", erklärte der Präsident.

Die strategischen Streitkräfte Moskaus seien zu 94 Prozent mit modernster Ausrüstung ausgestattet, so Putin. Die Truppen werden auch neue stationäre und mobile Raketensysteme erhalten, die im Vergleich zu früheren Generationen eine höhere Zielgenauigkeit und eine kürzere Startvorbereitungszeit aufweisen, fügte er hinzu.

Die neuen Systeme werden sich auch durch eine verbesserte Fähigkeit auszeichnen, Raketenabwehrsysteme zu überwinden, so der Präsident. Die russische Marine soll nach Angaben des Präsidenten mit neuen Atom-U-Booten und modernisierten strategischen Bombern ausgestattet werden.

Am 14. Oktober hatte die NATO ihre eigenen groß angelegten Atomübungen begonnen. 13 Mitgliedstaaten des von den USA geführten Militärblocks nahmen an der jährlichen Übung "Steadfast Noon" teil, an der rund 2.000 Militärangehörige und über 60 Flugzeuge beteiligt waren. Die europäischen NATO-Mitglieder übten den Einsatz der von den USA bereitgestellten Waffen im Rahmen der sogenannten nuklearen Teilhabe.

Der Kreml hatte dazu erklärt, die Nuklear-Manöver würden die Spannungen zwischen Russland und dem Westen im Ukraine-Konflikt nur verstärken.

Darüber hinaus kritisierte Moskau, dass das System der nuklearen Teilhabe der NATO gegen den Geist der Nichtverbreitung von Kernwaffen verstößt.

Erst im vergangenen Monat hatte Putin eine Aktualisierung der russischen Nukleardoktrin eingeleitet. Nach den vorgenommenen Änderungen würde ein Angriff auf Russland und seinen engsten Verbündeten Weißrussland durch einen Nichtkernwaffenstaat – einschließlich der Ukraine – "mit Beteiligung oder Unterstützung eines Kernwaffenstaates als "gemeinsamer Angriff" gelten, der eine nukleare Reaktion auslösen könnte.

Mehr zum Thema – Manöver: NATO verwickelt Finnland in nukleare Konfrontation mit Russland

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