In einer aktuellen Studie erklärt John Ioannidis mit seinem Team, dass die COVID-19-Impfstoffe mindestens 2,5 Millionen Todesfälle verhindert hätten. Doch diese Behauptung stößt auf Widerstand.
Professor Ronald Meester und Datenanalyst Bram Bakker widersprechen der Schlussfolgerung deutlich. Sie kritisieren, dass die Studie auf einem stark vereinfachten Modell basiert, das unrealistische Annahmen verwendet. „Die Autoren haben die gewünschte Schlussfolgerung praktisch selbst herbeigeführt“, sagt Meester.
Zu optimistische Annahmen Statistiker Herman Steigstra merkt an, dass die geschätzten 2,5 Millionen verhinderten Todesfälle trotz einer Reduktion gegenüber vorherigen Zahlen immer noch viel zu hoch angesetzt seien. „Ein Modell liefert nur das Ergebnis dessen, was man hineingibt, und hier wurden viel zu günstige Annahmen verwendet.“
Steigstra führt aus, dass die Infektionssterblichkeitsrate (IFR) sowie die angenommene Impfwirksamkeit von 0,5 bis 0,75 deutlich zu hoch seien. Zudem werde die sogenannte „Healthy Vaccine Effectiveness“ (HVE) zwar erwähnt, aber im Modell weitgehend ignoriert.
Mangelnde Qualität Auch der Neurologe Jan Bonte kritisiert den Artikel von Ioannidis scharf. Er bezeichnet ihn als eine Modellstudie mit zahlreichen unbewiesenen Annahmen und von „sehr schlechter Qualität“.
Die Analyse von Meester und Bakker wirft somit erhebliche Zweifel an den Ergebnissen der ursprünglichen Studie auf.
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