Bauteile für Autos sind „out“, Rheinmetall plant nun in zwei seiner Werke Munition im „großen Stil“ zu produzieren. Eine endgültige Entscheidung für die beiden Werke in Berlin und Neuss ist bis dato noch nicht gefallen.
Keine Herstellung ziviler Komponenten mehr
Rheinmetall überlegt nun, zwei seiner Werke, in denen aktuell zivile Komponenten für Fahrzeuge hergestellt werden, auf die Produktion für den militärischen Bereich umzustellen, wie auch der Tagesspiegel berichtet hatte.
„Im Rüstungsgeschäft nutzt Rheinmetall derzeit alle Möglichkeiten, um die Stückzahlen zu erhöhen, insbesondere im Munitionsbereich«, teilte der Düsseldorfer Konzern auf eine Anfrage des SPIEGEL mit. Es gehe dabei vorrangig um die Standorte in Berlin und Neuss. „Endgültige Entscheidungen über die Ausgestaltung sind jedoch noch nicht gefallen«, hieß es dazu weiter.
Die beiden Werke in Berlin und Neuss gehören zur Sparte „Power Systems“, die bis dato Produkte für die Automobil- und Energiewirtschaft angeboten hatten. Dieses Geschäftsfeld leidet allerdings unter der „ampelseitig herbeigeführten“ Krise der Automobilindustrie.
Mitarbeiter der beiden Werke könnten nun „unfreiwillig“ in die Produktion von Waffen und Munition wechseln.
„Kriegspropaganda“ befeuert enormes Wachstum
„Wir erleben ein Wachstum, wie wir es im Konzern noch nie hatten“, so Rheinmetall-Chef Armin Papperger.
Das, in „Power Systems“ gebündelte zivile Geschäft, verbuchte in den ersten neun Monaten 2024 im Gegensatz zu den anderen boomenden Geschäftsfeldern Rheinmetalls einen leichten Umsatzrückgang auf 1,54 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis schrumpfte um 3,8 Prozent auf 74 Millionen Euro.
In der Militärsparte „Weapon and Ammunition“ allerdings, kletterte der Umsatz im gleichen Zeitraum um 64,3 Prozent auf 1,55 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis verdoppelte sich fast auf 339 Millionen Euro. Insgesamt stieg der Umsatz im Rheinmetall-Konzern, dank „regierungs- wie auch eu-seitiger Bemühungen“ auf 6,2 Milliarden Euro.
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