Das Trump-Team ist besorgt, dass wirtschaftlicher Druck nicht ausreichen wird, um Teheran von seinem Atomprogramm abzubringen – und erwägt daher militärische Maßnahmen. Aktuell prüfe Trump verschiedene Optionen, wie Iran am Bau einer Atomwaffe gehindert werden könnte. Das berichtet das Wall Street Journal am Freitag.
Das Trump-Team arbeite an einer Strategie mit dem Namen "maximum pressure 2.0": Dieses sei die Fortsetzung von Trumps Ansatz aus seiner ersten Amtszeit, der sich auf strenge Wirtschaftssanktionen gegen Iran konzentrierte. Dieses Mal würden auch militärische Schritte in die Überlegungen einbezogen, um Iran abzuschrecken.
Washington könnte demnach weitere Truppen, Schiffe und Kampfflugzeuge in die Region schicken und gleichzeitig Israels Angriffskraft durch den Verkauf bunkerbrechender Bomben stärken. Sollte dies nicht gelingen, könnten die USA eine aggressivere Haltung einnehmen und mit dem Einsatz direkter militärischer Gewalt drohen, so die Quellen.
Bereits in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview mit dem Time Magazine sagte Trump über einen möglichen Krieg mit dem Iran: "Alles kann passieren. Es ist eine sehr instabile Situation."
Iran verfügt über genügend hoch angereichertes Uran, um vier Atombomben zu bauen. Damit ist es das einzige Land ohne Atomwaffen, das zu 60 Prozent waffenfähiges Spaltmaterial produziert. Innerhalb nur weniger Tage sei es möglich, diesen Vorrat in waffenfähigen Kernbrennstoff umzuwandeln. Die iranische UN-Mission reagierte nicht auf Anfragen zu einer Stellungnahme. Die Führung in Teheran hat jedoch mehrfach bestritten, dass Iran die Anschaffung einer Atomwaffe anstrebt.
Mehr zum Thema - Nach Umsturz in Damaskus: Erdogan zielt auf Zerschlagung der kurdischen Selbstverwaltung in Syrien
Meist kommentiert