Krankenhäuser abgeriegelt: Israel beginnt im Westjordanland großangelegte Operation

Bei einer israelischen Großoffensive in Dschenin, Tulkarm und Tubas im besetzten Westjordanland sind nach Angaben der palästinensischen Gesundheitsbehörden am Mittwoch mindestens neun Menschen getötet worden.

Seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen haben die Zusammenstöße im Westjordanland stark zugenommen. Israel ist verstärkt gegen bewaffnete militante Gruppen in dem Gebiet vorgegangen, und auch jüdische Siedler haben immer wieder Angriffe auf palästinensische Gemeinden im Stil der Selbstjustiz verübt.

Israelische Sicherheitskräfte waren nach palästinensischen Angaben gegen Mitternacht am Mittwoch koordiniert in die drei Orte eingerückt. Weite Teile der Städte seien abgeriegelt worden, darunter auch mehrere Krankenhäuser. Aus israelischen Quellen hieß es, die Operationen könnten mehrere Tage andauern.

Die israelischen Medien bezeichnen diese Operation, an der Berichten zufolge Tausende Soldaten beteiligt sein werden und die mehrere Tage dauern wird, als die größte Militäroperation im besetzten Westjordanland seit 2002.

Die Hamas rief die Palästinenser in der Westbank auf, sich gegen die Besatzer zu erheben. Sie erklärte, die Razzien seien Teil eines größeren Plans zur Ausweitung des Krieges im Gazastreifen und machte die US-Unterstützung für Israel für die Eskalation verantwortlich.

Die bewaffneten Flügel der Hamas, des Islamischen Dschihad und der Fatah verkündeten zudem in getrennten Erklärungen, dass ihre Bewaffneten im Kampf gegen die israelischen Streitkräfte in den drei Gebieten im Westjordanland Bomben gegen israelische Militärfahrzeuge gezündet hätten.

Der Islamische Dschihad warnte, Israel versuche, den Konflikt vom Gazastreifen auf das Westjordanland auszuweiten, und fügte hinzu, dass seine Kämpfer im Nahkampf mit israelischen Truppen Maschinengewehre einsetzen und mit Sprengstoff auf militärische Bulldozer zielen werden.

Israels Außenminister Israel Katz warf Iran vor, im Westjordanland ein "Terrornetzwerk" nach dem Vorbild Libanons und des Gazastreifens aufzubauen. Er forderte, die Kampfzonen in der Westbank vorübergehend zu evakuieren.

Hintergrund der neuen israelischen Operation ist offenbar der versuchte Selbstmordanschlag vom 18. August in Tel Aviv. Damals war ein Mann aus Nablus auf einem Bürgersteig in Tel Aviv ums Leben gekommen, als eine Bombe in seinem Rucksack detonierte. Offenbar hatte der Mann einen Anschlag ausüben wollen, doch wurde der Sprengsatz vorzeitig gezündet. Ein israelischer Passant wurde bei dem Vorfall verletzt. Hamas und Islamischer Dschihad reklamierten die Tat für sich. Israelische Sicherheitsbehörden vermuten die Hintermänner des Anschlags in Nablus und Umgebung.

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