Wir sieben haben eine geniale Idee: Wir gründen eine NGO, den Verein zur Förderung der Demokratie in Ost-Sachsen und holen uns staatliche Förderung. Das Beste daran ist, wie lächerlich einfach das geht! Mit ein paar Tricks stehen wir als Subunternehmer des Staates bald mitten in den Fördertöpfen.
Von MEINRAD MÜLLER | Man glaubt kaum, wie schnell man so an Steuergelder kommt, und wir sind total begeistert, das auszuprobieren. Zuerst brauchen wir nur uns sieben, egal ob Freunde oder Kommilitonen. Wir marschieren zum Notar, zahlen weniger als 200 Euro, und schon wird der Verein eingetragen. Unser Name, Verein zur Förderung der Demokratie in Ost-Sachsen, klingt richtig wichtig. Genau das ist der Knackpunkt! Der Staat sucht händeringend Leute, die seine Arbeit erledigen, und wir springen ein. Ost-Sachsen, das Dunkeldeutschland, ist perfekt, denn da schreit alles nach Demokratieförderung. Und dann legen wir noch das Asylthema obendrauf, ein echter Magnet für Fördergelder. Projekte für Geflüchtete bringen richtig was ein, zwei Fliegen mit einer Klappe, und die Kasse füllt sich wie von selbst.
Magische Worte: Demokratieförderung und Integration
Wie das abläuft, ist fast schon zu einfach. Wir basteln eine Webseite, kopieren ein paar Sätze aus Parteiprogrammen der Grünen, SPD und Linken und fügen bunte Bilder hinzu, fertig. Dann stellen wir Förderanträge für die Ministerien, ob Familienministerium, BMZ oder Auswärtiges Amt, die stehen Schlange, um Subunternehmer wie uns zu bezahlen.
Demokratieförderung und Integration sind die magischen Worte. Niemand schaut da genau hin, Hauptsache, die Haltung passt. Ein paar Posts auf X, ein Foto von uns mit Schildern auf einer Demo, und schon gelten wir als engagiert. Die Amadeu Antonio Stiftung zeigt wie es geht: Bereits 2022 haben die sechs Millionen Euro kassiert. Wir starten kleiner, aber mit 200.000 Euro Förderung im ersten Jahr sind wir dabei. Und jeder von uns sieben wird beim Verein angestellt. Keine dummen Fragen nach Studium oder Lebenslauf. Jetzt sind wir Chefs. Vorbei mit dem erniedrigenden Bürgergeld.
Ab an die Töpfe, bevor sie leer sind
Das Schönste daran ist, dass niemand Ergebnisse verlangt. In der Wirtschaft musst du was vorweisen; hier reicht es, laut „Demokratie“ zu rufen. Wir mieten ein schickes Büro in Berlin, zahlen uns Gehälter, und der Staat ist froh, dass wir seine Arbeit machen. Die Förderung läuft stabil, denn Demokratie und Asylpolitik sind Dauerbrenner. Ob fünf oder 15 Milliarden Euro jährlich an NGOs fließen, ein Stück vom Kuchen gehört bald uns.
Mit einem Verein, etwas Papierkram und der richtigen Story greifen wir legal Steuergelder ab. Kein Risiko, nur ein bisschen Gesinnung zeigen, und das Geld fließt. Wer hätte gedacht, dass es so simpel ist! Ab an die Töpfe, bevor sie leer sind und die CDU sich erdreistet, eine Prüfung der Mittelverwendung zu verlangen.

MEINRAD MÜLLER (71), Unternehmer im Ruhestand, kommentiert mit einem zwinkernden Auge Themen der Innen-, Wirtschafts- und Außenpolitik für diverse Blogs in Deutschland. Der gebürtige Bayer greift vor allem Themen auf, die in der Mainstreampresse nicht erwähnt werden. Seine humorvollen und satirischen Taschenbücher sind auf Amazon zu finden. Müllers bisherige Beiträge auf UNSER MITTELEUROPA gibt es hier, seinen Ratgeber für Hobbyautoren hier.
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