Israels Armee und die Hisbollah im Libanon haben sich in der Nacht abermals schwere Gefechte geliefert: Israelische Kampfflugzeuge führten die intensivsten Luftangriffe im Süden des Libanon durch, während die Hisbollah Raketenangriffe auf militärische Ziele im Norden Israels für sich reklamierte.

Die proiranische Organisation feuerte in der Nacht Dutzende Raketen auf den Norden Israels ab, die so weit reichten wie noch nie seit Beginn der Angriffe der Hisbollah auf Israel vor fast einem Jahr.

Israel schloss in den frühen Morgenstunden des Sonntags Schulen und verbot Versammlungen in vielen nördlichen Gebieten des Landes und auf den von Israel besetzten Golanhöhen.
Die ganze Nacht hindurch ertönten Sirenen, als zahlreiche Raketen und Flugkörper aus dem Libanon und dem Irak abgefeuert wurden, von denen nach israelischen Angaben die meisten von israelischen Luftabwehrsystemen abgefangen wurden.

Im Norden Israels wurden Einschläge gemeldet. In Kirjat Bialik nahe der Hafenstadt Haifa seien zwei Häuser getroffen worden, berichtete die Nachrichtenseite ynet. Auch in Haifa selbst gab es Raketenalarm. Der Rettungsdienst Magen David Adom teilte mit, drei Menschen seien bei den Angriffen verletzt worden. Mehrere weitere hätten einen Schock erlitten. Früh am Morgen war Haifa weiterhin unter Beschuss der Hisbollah-Raketen. Auf X zirkulieren mehrere Aufnahmen, die unter anderem den Raketeneinschlag der Hisbollah in der israelischen Stadt Kirjat Bialik (nahe der Stadt Haifa) zeigen sollen. 

Die Hisbollah erklärte, sie habe als Reaktion auf "wiederholte israelische Angriffe auf den Libanon" den israelischen Luftwaffenstützpunkt Ramat David mit Dutzenden von Raketen beschossen, wie die Bewegung am frühen Sonntag auf ihrem Telegram-Kanal mitteilte.

Das israelische Militär gab an, am Samstag rund 290 Ziele getroffen zu haben, darunter Tausende von Raketenwerfern der Hisbollah, und erklärte, es werde weiterhin Ziele der von Iran unterstützten Bewegung angreifen.

Die eskalierenden Angriffe kommen weniger als 48 Stunden nach einem israelischen Luftangriff auf Hisbollah-Kommandeure, bei dem nach Angaben der Behörden mindestens 37 Menschen in einem Vorort der libanesischen Hauptstadt getötet wurden.

Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah schwor bereits am Donnerstag Vergeltung für eine Reihe israelischer Sabotageaktionen in der vergangenen Woche, bei denen Dutzende von Menschen, darunter mindestens fünf Kinder, getötet und Tausende weitere verletzt wurden. Die USA rufen angesichts der Eskalation ihre Staatsbürger zum Verlassen des Libanons auf.

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