Die Einführung des europäischen digitalen Identitäts-Wallets (EUDI Wallet) schreitet zwar rasch voran, doch gleichzeitig nehmen die kritischen Stimmen zu.
Wie der Artikel von Biometric Update deutlich macht, bestehen erhebliche Bedenken, insbesondere hinsichtlich des Datenschutzes und möglicher Tracking-Risiken. Während Unternehmen wie Findynet und Signicat aktiv an Pilotprojekten arbeiten und die Vorzüge digitaler ID-Lösungen betonen, warnen deutsche Verbraucherschützer davor, dass der EUDI Wallet die Privatsphäre der Bürger erheblich beeinträchtigen könnte.
Der europäische digitale Identitäts-Wallet (EUDI Wallet) verzeichnet Fortschritte durch Initiativen von Unternehmen wie Findynet, Signicat und Namirial. Dennoch äußern deutsche Verbraucherschutzorganisationen Bedenken hinsichtlich möglicher Risiken für die Privatsphäre der Nutzer, vornehmlich in Bezug auf potenzielles Tracking.
Findynet startet Ausschreibung
Die Findynet-Kooperative hat eine Ausschreibung veröffentlicht, die digitale ID-Unternehmen einlädt, Produkte für ihre Pilotprojekte zu entwickeln. Dazu gehört unter anderem das Kela-HSL-Rabattprojekt für Rentner, das von der finnischen Sozialversicherungsanstalt Kela durchgeführt wird. Ziel ist es, Dokumente von Rentnern, Studenten, Unternehmern und anderen Personen in digitale Berechtigungsnachweise umzuwandeln. Die Ausschreibung untersucht digitale ID-Wallets, die mit den technischen Spezifikationen von Findynet interoperabel sind. Es besteht die Möglichkeit, dass ein ausgewählter Anbieter finanziert wird, um die Interoperabilität mit Findynet in seiner Wallet-Lösung zu implementieren. Die Bewerbungsfrist endet am 12. März 2025.
Signicat tritt WE BUILD bei
Das norwegische Unternehmen Signicat hat seine Teilnahme am WE BUILD-Konsortium angekündigt und wird an der zweiten Runde großangelegter Pilotprojekte zur Erprobung des EUDI Wallets teilnehmen. Der Fokus liegt darauf, B2B-Transaktionen zu fördern, indem Kunden Zugang zu persönlichen und organisatorischen Wallets erhalten, verifizierbare Berechtigungsnachweise für Organisationen in ein Wallet ausgestellt werden und im Namen einer Organisation mit einem Wallet signiert werden kann. Während sich die erste Runde der EU-Pilotprojekte auf Einzelpersonen konzentrierte, wird die zweite Runde den European Business Wallet in den Mittelpunkt stellen. Der Start von WE BUILD ist für September geplant und wird 13 zentrale Anwendungsfälle pilotieren.
Kritik von Verbraucherschützern
Trotz dieser Fortschritte warnen deutsche Verbraucherschutzorganisationen vor möglichen Risiken für die Privatsphäre der Verbraucher. Sie befürchten, dass die Einführung des EUDI Wallets zu Tracking und anderen Datenschutzproblemen führen könnte. Es ist daher entscheidend, dass bei der Entwicklung und Implementierung des EUDI Wallets strenge Datenschutzstandards eingehalten werden, um das Vertrauen der Nutzer zu gewinnen und ihre Privatsphäre zu schützen.
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