Elon Musk kann auch Nazi sein, wenn er mal Auschwitz besucht hat

Elon Musk unterstützt vielfach rechtsextreme Parteien und Personen und fällt durch antisemitische Äußerungen auf. Vor wenigen Tagen zeigte er buchstäblich den Hitlergruß und sprach bei einer Wahlkampfveranstaltung der rechtsextremen AfD davon, die „deutsche Schuld“ „hinter uns zu lassen“. Und das kurz vor dem Holocaustgedenktag. Trotzdem wird er immer noch von einigen wenigen Ideologen verteidigt und sein Extremismus geleugnet. Als Argument wird hier oft sein Besuch in Auschwitz vor einem Jahr genannt, nach einem wieder mal antisemitischen Post. Leute, die dabei waren, sagen; Musk ist der Holocaust egal. Er wollte nur genau diese Bilder produzieren, um sich reinzuwaschen.

Rechte loben Virtue Signaling

Die Gedenkstätte Auschwitz zu besuchen, lässt einen nicht magisch auf ewig zu einem Antifaschisten werden, und dadurch werden keine Hitlergrüße magisch zu unschuldigen Gesten. Einige Kommentatoren vom rechten Rand wollen uns das aber allen Ernstes einreden, während sie Musk verharmlosen.

Das kam besonders zur Sprache, als Musk bei Trumps Amtseinführung den Hitlergruß zeigte

Nach dem Motto „Was nicht sein kann, das nicht sein darf“ wurde der Hitlergruß schlicht geleugnet – auch mit Verweis auf Musks Besuch in Auschwitz. 

Auschwitz-Besuch ist kein Blankoscheck

Es ist eine einfache, aber oft irreführende Annahme: Der Besuch eines Holocaust-Gedenkortes wie Auschwitz allein beweise eine ablehnende Haltung gegenüber Rechtsextremismus oder Antisemitismus. Es kommt allerdings durchaus auch darauf an, wie man sich dabei verhält. Das hat die AfD schon oft bewiesen

Julie Gray, die Lebensgefährtin des Holocaust-Überlebenden Gidon Lev, war bei Elon Musks Besuch von Auschwitz dabei und hat ihre Erfahrungen in einem Facebook-Post geschildert. Gidon Levs Vater starb auf den Todesmärschen aus Auschwitz, er verlor 26 Familienmitglieder in verschiedenen Konzentrationslagern.  

Laut ihrer Beschreibung war Musk Besuch alles andere als ein Zeichen von Empathie oder Engagement. Gray beschreibt ihn als emotionslos und desinteressiert. Sie schreibt:

„Musk war völlig unberührt von der Erfahrung. Er interessierte sich nur dafür, wie er aussah.“

Wenn der Besuch in Auschwitz ein Zeichen gegen Antisemitismus gewesen wäre, hätte Musk dies durch Taten und Worte untermauern müssen. Doch stattdessen nutzte er die Gelegenheit laut Gray vor allem, um sich medial in Szene zu setzen.

In einer Rede vor der AfD in Halle zeigte Musk, wie wenig er die Bedeutung der Erinnerungskultur und der Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte zu schätzen scheint. Besonders aufsehenerregend war seine Aussage, dass es „zu viel Fokus auf vergangener Schuld“ gebe und man dies hinter sich lassen müsse. Diese Äußerung wurde von der rechtsextremen Partei mit Jubel aufgenommen, da sie direkt an deren revisionistische Narrative anschließt. Auch Weidel hatte schon das rechtsextreme Narrativ vom „Schuldkult“ verbreitet.

Dani Dayan, Leiter der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem, widersprach Musk scharf und betonte, dass die Erinnerung an die dunkle Vergangenheit Deutschlands eine essenzielle Rolle für die Gesellschaft spiele. Dayan hob hervor, dass eine solche Erinnerungskultur notwendig sei, um die Demokratie in Deutschland zu schützen. 

Contrary to Elon Musk’s advice, the remembrance and acknowledgement of the dark past of the country and its people should be central in shaping the German society. Failing to do so is an insult to the victims of Nazism and a clear danger to the democratic future of Germany.

Dani Dayan

(„Entgegen dem Rat von Elon Musk sollte die Erinnerung und Anerkennung der dunklen Vergangenheit des Landes und seiner Menschen im Mittelpunkt der Gestaltung der deutschen Gesellschaft stehen. Dies zu unterlassen, ist eine Beleidigung für die Opfer des Nationalsozialismus und eine klare Gefahr für die demokratische Zukunft Deutschlands.“)

Auch der polnische Premierminister Donald Tusk kritisierte die AfD-Veranstaltung und Musks Rede.

The words we heard from the main actors of the AfD rally about “Great Germany” and “the need to forget German guilt for Nazi crimes” sounded all too familiar and ominous. Especially only hours before the anniversary of the liberation of Auschwitz.

Donald Tusk (@donald-tusk.bsky.social) 2025-01-26T13:17:46.842Z

Verbreitung von Antisemitismus auf Twitter

Seit der Übernahme von X (ehemals Twitter) durch Elon Musk haben Berichte über die Verbreitung von Antisemitismus auf der Plattform massiv zugenommen. Untersuchungen zeigen, dass antisemitische Inhalte weit verbreitet sind und oft von den Algorithmen der Plattform gefördert werden. Posts, die Rassismus, Antisemitismus und Nazismus feiern, werden häufig prominent angezeigt. Kritiker werfen Musk vor, durch seine eigenen Äußerungen und Handlungen zur Verbreitung solcher Inhalte beizutragen. Er selbst verbreitet regelmäßig antisemitische Inhalte.

Beispielsweise stimmte Musk im November 2023 einem Beitrag zu, der jüdischen Gemeinschaften vorwarf, „Hass gegen Weiße“ zu schüren – eine Aussage, die von zahlreichen Organisationen, darunter der Anti-Defamation League (ADL), scharf kritisiert wurde. Auch seine Vergleiche des jüdischen Investors George Soros mit dem fiktiven Schurken (jüdischen) Magneto und die Behauptung, Soros wolle „das Gefüge der Zivilisation erodieren“, wurden als antisemitisch bezeichnet. Wir haben eine ganze Chronologie angefertigt.

Darüber hinaus haben mehrere Studien darauf hingewiesen, dass Twitter zunehmend als Plattform für Hassrede, insbesondere gegen Juden, genutzt wird. Prominente Organisationen und Persönlichkeiten haben die Plattform verlassen, um ein Zeichen gegen diese Entwicklung zu setzen. Ein offener Brief jüdischer Persönlichkeiten kritisierte Musk und rief zu einem Boykott seiner Produkte auf.  

Fazit

Elon Musks Besuch in Auschwitz kann nicht als Entlastung für seine rechtsextremen Sympathien dienen. Nicht erst seine Rede auf der AfD-Veranstaltung zeigt, dass er bereit ist, einer Partei mit einer rechtsextremen Ideologie seine Stimme und Unterstützung zu geben. Während er von Meinungsfreiheit und Demokratie spricht, missachtet er die Bedeutung der Erinnerungskultur und untergräbt deren zentrale Rolle für die Gesellschaft. Es kann nicht sein, dass die deutsche Bundesregierung der Plattform von Musk immer noch Bedeutung beimisst. Und dann tatsächlich höhnisch Beiträge zum Holocaustgedenktag auf dieser Plattform verbreitet. Nichts gelernt.

Teile des Artikels wurden mit maschineller Hilfe erstellt. Artikelbild: Screenshot

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