"Eine Antwort wird es immer geben" – Putin über Angriffe mit westlichen Waffen auf Russland

Von Roman Schimajew

Russlands Präsident Wladimir Putin ist am Abend des 21. November mit einer Ankündigung im Zusammenhang mit dem Einsatz westlicher Langstreckenwaffen gegen russisches Territorium aufgetreten.

Der russische Staatschef gab bekannt, dass am 19. und 21. November militärische Objekte in den Gebieten Brjansk und Kursk mit Raketen angegriffen wurden, wobei US-produzierte Systeme ATACMS und HIMARS sowie Raketen vom Typ Storm Shadow aus britischer Produktion zum Einsatz kamen. Putin betonte:

"In diesem Moment nahm, wie wir vorher mehrmals betont haben, der vom Westen provozierte regionale Konflikt in der Ukraine Elemente eines globalen Charakters an. Unsere Luftabwehrsysteme wehrten diese Angriffe ab. Dabei wurden die Ziele, auf die der Gegner offensichtlich abzielte, nicht erreicht."

Nach Putins Angaben kam es im Gebiet Brjansk zu einem Brand nach dem Absturz von Wrackteilen der ATACMS-Raketen. Das Feuer wurde gelöscht, Opfer und ernsthafte Beschädigungen wurden nicht festgestellt.

Im Gebiet Kursk wurde eine der Kommandostellen des Truppenverbands Nord angegriffen. Der Präsident stellte mit Bedauern fest, dass es bei diesem Angriff und seiner Abwehr unter Angehörigen der Wachmannschaft und des Bedienungspersonals Tote und Verwundete gab.

"Das Kommandopersonal kam nicht zu Schaden und leitet routinemäßig unsere Truppen bei der Vernichtung und Vertreibung der gegnerischen Verbände aus dem Gebiet Kursk", fügte er hinzu.

Putin betonte, dass der Einsatz von Langstreckenwaffen aus westlicher Produktion nicht in der Lage sei, den Verlauf der Kampfhandlungen im Gebiet der speziellen Militäroperation zu beeinflussen. Russlands Staatschef versicherte, dass alle Aufgaben, die im Rahmen der Militäroperation gestellt wurden, gelöst werden.

Was ist über den Oreschnik-Angriff bekannt?

Russlands Präsident meldete außerdem, dass die Streitkräfte des Landes als Reaktion einen kombinierten Schlag gegen einen der Objekte des ukrainischen militärisch-industriellen Komplexes ausgeführt haben.

Insbesondere sei eines der neuesten russischen Mittelstreckenraketensysteme, "Oreschnik", unter Kampfbedingungen erprobt worden. Es handele sich um eine ballistische Hyperschallrakete in kernwaffenfreier Ausführung. Putin erklärte:

"Die Tests verliefen erfolgreich, das Ziel wurde erreicht. Auf dem Gebiet der Ukraine wurde in der Stadt Dnjepropetrowsk einer der größten und noch seit Sowjetzeiten bekannten Industriekomplexe getroffen, der auch heute noch Raketen und sonstige Waffen herstellt."

Nach Putins Angaben wurden die Tests des Raketensystems unter Kampfbedingungen zu einer Antwort auf aggressive Aktionen der NATO gegen Russland. Die Entwicklung von Mittel- und Kurzstreckenraketen erfolge als Reaktion auf Pläne der USA zur Herstellung von Mittel- und Kurzstreckenraketen und ihrer Stationierung in Europa und der asiatisch-pazifischen Region.

Wie Russlands Präsident anmerkte, werde die Frage nach weiterer Stationierung von Mittel- und Kurzstreckenraketen in Abhängigkeit von Aktionen der USA und ihrer Satelliten betrachtet werden. Putin führte aus:

"Wir denken, dass die USA einen Fehler machten, als sie im Jahr 2019 unter erfundenem Vorwand einseitig den Vertrag über nukleare Mittelstreckensysteme gebrochen haben. Heute stellen die USA nicht nur solche Technik her, sondern wir sehen auch, dass sie im Rahmen ihrer Truppenausbildung an der Verlegung ihrer Raketensysteme in unterschiedliche Weltregionen, darunter nach Europa, gearbeitet haben. Mehr noch, bei Manövern üben sie ihren Einsatz."

Warnung

Putin warnte außerdem, dass Ziele für weitere Tests der neuesten Raketenkomplexe ausgehend von den Bedrohungen der Sicherheit Russlands bestimmt werden. Er erklärte:

"Wir finden es berechtigt, unsere Waffen gegen militärische Objekte von jenen Staaten einzusetzen, die den Einsatz ihrer Waffen gegen unsere Objekte zulassen und werden im Fall der Eskalation von aggressiven Aktionen genauso entschieden und spiegelbildlich antworten. Ich empfehle den regierenden Eliten jener Länder, die Pläne schmieden, ihre militärischen Kontingente gegen Russland einzusetzen, ernsthaft darüber nachzudenken."

Dabei betonte Putin, dass bei Angriffen auf ukrainisches Territorium mit solchen Systemen wie Oreschnik Moskau Zivilisten und Bürger befreundeter Staaten im Voraus bitten wird, die Gefahrenzone zu verlassen. Dies werde aus humanitären Gründen öffentlich und ohne Sorge über gegnerische Gegenaktionen erfolgen:

"Warum ohne Sorge? Weil es heute keine Mittel zur Bekämpfung dieser Waffen gibt. Die Raketen greifen ihre Ziele mit einer Geschwindigkeit von zehn Mach, also 2,5 bis drei Kilometer pro Sekunde, an. Die gegenwärtig existierenden Luftabwehrsysteme und von den USA entwickelten Raketenabwehrsysteme in Europa können solche Raketen nicht abfangen, es ist ausgeschlossen."

Am Abschluss seines Auftritts verwies Russlands Präsident ein weiteres Mal darauf, dass ausgerechnet die USA das System der internationalen Sicherheit zerstört haben. Indem sie sich an ihre Hegemonie klammern, treiben die Vereinigten Staaten die ganze Welt zu einem globalen Konflikt. Putin schlussfolgerte:

"Wir zogen es immer vor und sind auch jetzt bereit, alle strittigen Fragen mit friedlichen Mitteln zu lösen, doch wir sind auch zu jedem anderen Szenario bereit. Sollte noch jemand daran zweifeln, tut er es umsonst – eine Antwort wird es immer geben."

Übersetzt aus dem Russischen.

Mehr zum Thema: Putin bestätigt Einsatz neuer Mittelstreckenrakete in der Ukraine

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