Die Anhäufung von Bitcoin-Walen, Chart-Techniken und die abnehmende Dominanz der Stablecoins deuten auf einen bevorstehenden Bullenlauf des BTC-Preises hin.

Der Bitcoin-Preis ist im Jahr 2024 um 55 % gestiegen, darunter ein Plus von 12,5 % im Oktober. Die jüngsten Anstiege wurden durch eine insgesamt verbesserte Risikobereitschaft befeuert, die durch besser als erwartete Gewinne an der Wall Street ausgelöst wurde.

Darüber hinaus preisen die Anleger zunehmend mögliche Zinssenkungen der US -Notenbank im November ein, und die steigenden Chancen des kryptofreundlichen Donald Trump, die Präsidentschaftswahlen 2024 zu gewinnen, verstärken den Optimismus.

Grundsätzlich scheint Bitcoin gut positioniert zu sein, um für den Rest des Jahres 2024 und darüber hinaus in einen Bullenmarktzyklus einzutreten. Unterdessen deuten bestimmte technische und Onchain-Indikatoren auf eine ähnliche Aufwärtsaussicht hin.

Bitcoin-Preis wird 2025 100.000 US-Dollar erreichen, Fraktal deutet darauf hin

Die ersten Anzeichen dafür, dass Bitcoin in einen neuen Bullenzyklus eintritt, stammen aus seinem zweimonatigen logarithmischen Chart, das der unabhängige Marktanalyst Coosh Alemzadeh auf X teilte .

Das Diagramm markiert die bullischen Phasen von Bitcoin, wie etwa den 60-fachen Anstieg ab etwa 2011, einen 20-fachen Anstieg im Jahr 2017 und einen 6-fachen Anstieg während des Bullenlaufs 2020–2021. (Zinssenkungen, China-Stimulus, Bitcoin und Gold: Ist das der Startschuss für den finalen Melt-Up?)

Diese Phasen folgen einem Muster, bei dem sich der Bitcoin-Preis zunächst konsolidiert, bevor es zu einer großen, fast vertikalen Rallye kommt.

Ab Oktober 2024 zeigte Bitcoin Anzeichen eines Ausbruchs aus seiner langwierigen Konsolidierungsphase, was oft den Beginn eines Bullenlaufs innerhalb des durch zwei rote gestrichelte Linien markierten parabolischen Kanals signalisiert.

Der Marktanalyst Ted Pillows schloss sich dieser Meinung an und verwies auf einen ähnlichen Ausbruch aus dem Konsolidierungskanal von Bitcoin.

Er sagte, dass die „parabolische Phase“ von Bitcoin begonnen habe, was mit historischen Mustern einer schnellen Preisbeschleunigung übereinstimme.

Alemzadehs fraktale Analyse sagt voraus, dass der Bitcoin-Kurs im Jahr 2025 über 100.000 US-Dollar und langfristig auf 250.000 US-Dollar steigen wird.

Bitcoin-Waldaten zeigen Rallyeverhalten vor COVID

Ein weiteres optimistisches Zeichen für Bitcoin sind seine Onchain-Daten, die die Wal-Aktivität an Spotbörsen verfolgen.

Das „Exchange Whale Ratio“, dargestellt durch den 30-Tage-Durchschnitt, spiegelt derzeit Muster wider, die zuletzt im Jahr 2020 nach dem COVID-19-Crash beobachtet wurden. Damals häuften Wale aggressiv Bitcoin an, was dem massiven Bullenlauf vorausging, der Bitcoin bis Ende 2021 auf neue Allzeithochs brachte.

Bitcoin-Börsen-Whale-Verhältnis

Ab Oktober 2024 deutet ein ähnliches Wal-Akkumulationsmuster darauf hin, dass sich Großaktionäre für potenzielle Kursgewinne positionieren, wobei CryptoQuant-Analyst Woominkyu feststellte :

„Sie könnten sich so positionieren, dass sie von der potenziellen langfristigen Preissteigerung nach der nächsten Bitcoin-Halbierung profitieren.“

Die Dominanz der Stablecoins nimmt ab

Der dritte Indikator konzentriert sich auf die Dominanz von Stablecoins. Marktanalyst Doctor Magic weist darauf hin, dass die Dominanz von Stablecoins wie USDT, USDC und DAI seit Mitte 2024 stetig abgenommen hat.

Historisch gesehen war ein Kapitalabzug aus Stablecoins ein Vorbote massiver Preisanstiege bei den wichtigsten Kryptowährungen, darunter auch Bitcoin, wie unten dargestellt.

Wochendiagramm der Marktkapitalisierung von Stablecoins (schwarz) vs. BTC/USD (grün). Quelle: Doctor Magic

Der Rückgang der Stablecoin-Dominanz lässt darauf schließen, dass Anleger mit einer Aufwertung des Bitcoin gegenüber dem US-Dollar rechnen, was eine wachsende Risikobereitschaft und ein wachsendes Vertrauen in den Markt widerspiegelt.

Sollte sich dieser Trend fortsetzen, weil Liquidität zurück in BTC fließt und den Preis in die Höhe treibt, könnte dies eine Bestätigung dafür sein, dass die parabolische Phase von Bitcoin beginnt.

Bitcoin fällt aufgrund von Aktienverkäufen unter 67.000 USD, aber BTC-Derivate sind stabil

Der Bitcoin-Preis erlebte am 21. Oktober einen starken Ausverkauf, aber der BTC-Terminmarkt zeigt keinerlei Anzeichen von Angst.

Der Bitcoin-Preis fiel am 21. Oktober auf 67.000 USD und machte damit die Gewinne der letzten drei Tage zunichte. Einigen Analysten zufolge war ein Grund für die Korrektur, dass Anleger ihr Bitcoin-Engagement reduzierten, weil sie eine Ansteckung von den traditionellen Märkten befürchteten. Die Kennzahlen für BTC-Derivate blieben jedoch bemerkenswert stabil.

Trotz der Befürchtungen, dass zahlreiche Volkswirtschaften an Dynamik verlieren könnten oder das Vertrauen in die Fähigkeit der Regierung, Schulden zu refinanzieren, nachlässt, ist die Nachfrage nach Bitcoin

BTC-Derivate als Absicherung blieben stabil. Wenn Wale oder Arbitrage-Desks einen weiteren Rückgang erwartet hätten, hätten diese Kennzahlen eine höhere Volatilität widergespiegelt.

Bitcoin-Futures zeigen keine Anzeichen für pessimistische Wetten

Die Bitcoin-Futures-Prämie, die in neutralen Märkten normalerweise zwischen 5 % und 10 % liegt, war am 21. Oktober nur geringfügig betroffen. Die höheren Preise der monatlichen BTC-Futures spiegeln die verlängerte Abwicklungsfrist wider und signalisieren eine optimistische Stimmung, wenn die Prämie 10 % übersteigt.

Annualisierte Prämie für Bitcoin-2-Monats-Futures. Quelle: laevitas.ch

Die annualisierte Prämie (Basiszinssatz) blieb am 21. Oktober über 9 %, selbst als Bitcoin das Unterstützungsniveau von 67.000 USD erneut testete

Bevor man jedoch Schlussfolgerungen zieht, muss man unbedingt bestätigen, ob diese Stimmung auf die Bitcoin-Futures-Märkte beschränkt war. Basierend auf Preisdiagrammen scheint es, dass die Preisbewegung von Bitcoin die Intraday-Performance des Aktienmarktes widerspiegelte.

S&P 500-Futures (grün) vs. Bitcoin/USD (blau). Quelle: TradingView

Arif Husain, Leiter für festverzinsliche Wertpapiere bei T. Rowe Price, sagte gegenüber Bloomberg, dass die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen „in den nächsten sechs Monaten die 5%-Marke testen wird“, getrieben von steigenden Inflationserwartungen und Sorgen über staatliche Haushaltsausgaben. Die Renditen steigen, wenn Anleger ihre Anleihen verkaufen, was darauf hindeutet, dass die Händler nach höheren Renditen suchen.

Husain wies darauf hin, dass die Regierung den Markt mit neuen Schuldtiteln „überschwemmen“ werde, während die Federal Reserve versuche, ihre Bilanz zu verkleinern, um die Inflation einzudämmen und eine Überhitzung der Wirtschaft zu verhindern.

Die Zinskosten für US-Schulden haben jährlich eine Billion Dollar überschritten, was die Zentralbank dazu veranlasst hat, über eine Senkung der Zinssätze nachzudenken.

Der Bitcoin-Preis muss sich noch vom Aktienkurs abkoppeln

Angesichts der Unsicherheit im makroökonomischen Umfeld haben Angst, Unsicherheit und Zweifel (FUD) die Preisentwicklung von Bitcoin erheblich beeinflusst.

Obwohl Bitcoin häufig als nicht mit den traditionellen Märkten korreliert angesehen wird – nachdem es Phasen völliger Losgelöstheit vom S&P 500 gegeben hat –, blieb die 40-Tage-Korrelation im letzten Monat über 80 %, was darauf hindeutet, dass sich die beiden Anlageklassen angeglichen haben.

40-Tage-Korrelation von Bitcoin gegenüber S&P 500-Futures. Quelle: TradingView

Anders als im Zeitraum zwischen Mitte Juli und Mitte September, als Bitcoin und der S&P 500 entweder eine negative oder vernachlässigbare Korrelation aufwiesen, deuten neuere Daten darauf hin, dass beide Märkte von ähnlichen Faktoren angetrieben werden. Diese Hypothese wird durch die zunehmende Korrelation zwischen Bitcoin und Gold weiter gestützt, die am 3. Oktober 80 % überstieg.

Auch die Bitcoin-Optionsmärkte untermauern die These von der Widerstandsfähigkeit der Derivate. Die 25%-Delta-Skew-Metrik zeigt, dass Put-Optionen (Verkaufsoptionen) im Vergleich zu gleichwertigen Call-Optionen (Kaufoptionen) mit einem Abschlag gehandelt werden.

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Bitcoin 1-Monats-Optionen Schiefe, Put-Call. Quelle: Laevitas.ch

Normalerweise wird eine Abweichung zwischen -7 % und +7 % als neutral angesehen, und der aktuelle Wert liegt an der Grenze zwischen einem neutralen und einem bullischen Markt.

Kurz gesagt, Derivatehändler reagierten nicht mit Panik auf den jüngsten Preisrückgang von Bitcoin. Hätten die Händler weitere Abwärtsbewegungen erwartet, hätte sich die Schiefe in Richtung Null oder höher verschoben. Insgesamt zeigen sich Bitcoin-Derivate weiterhin widerstandsfähig.

Quellen: PublicDomain/cointelegraph.com/ am 22.10.2024

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