Lawrow zum Schweizer "Friedensgipfel": "Eine Parodie von Verhandlungen"

Die bevorstehende, von der Schweiz ausgerichtete Friedenskonferenz zu dem Konflikt zwischen Russland und der Ukraine sei eine "Parodie von Verhandlungen", bei der für den ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij geworben werden soll, kommentierte der russische Außenminister Sergei Lawrow das Vorhaben.

In einem Interview mit dem bosnischen Sender ATV, das am Sonntag veröffentlicht wurde, sagte der russische Chefdiplomat, dass die Schweiz "lüge", was ihre Bereitschaft angehe, Russland zu dem bevorstehenden Gipfel einzuladen, der am 15. Juni im Burgenstock Resort bei Luzern stattfinden soll.

"Wenn unsere Schweizer Kollegen erklären, dass sie Russland zur ersten Konferenz einladen wollen, lügen sie", sagte Lawrow und fügte hinzu, dass Moskau nicht an Veranstaltungen teilnehmen werde, die Selenskijs vermeintliche "Friedensformel" bewerben. Russland sei "ernsthaft" für Verhandlungen offen, sagte Lawrow weiter. Diese müssten jedoch auf den aktuellen "Realitäten" basieren.

Selenskijs Fahrplan zur Beilegung der Krise, für den er seit dem Frühsommer 2022 wirbt, fordert unter anderen einen vollständigen Rückzug der russischen Streitkräfte aus allen Gebieten, auf die die Ukraine Anspruch erhebt – einschließlich der Krim –, sowie die Zahlung von Reparationen durch Moskau und die Einrichtung eines Kriegsverbrechertribunals. Der in Kiew angestrebte "Frieden" setzt also eine Kapitulation Russlands voraus.

Dementsprechend hat man in Moskau die Vorschläge als "unrealistisch" zurückgewiesen und sieht darin vielmehr ein Zeichen der mangelnden Bereitschaft in Kiew, eine diplomatische Lösung des Konflikts zu suchen. Der "Friedensplan", der im Mittelpunkt des Gipfeltreffens stehen soll, enthalte "eine offen illusorische und russophobe Essenz", urteilt der russische Außenminister.

Der Westen werde auf diesem Gipfeltreffen in der Schweiz "eine Parodie von Verhandlungen" aufführen, sagte Lawrow und fügte hinzu, dass Russland derzeit "niemanden habe, mit dem es über die Beilegung des Ukraine-Konflikts sprechen könne", da im Moment niemand innerhalb der US- und der EU-Führung zu einem "ernsthaften" Dialog bereit sei.

Moskau hat Gespräche mit Kiew nicht ausgeschlossen, aber signalisiert, dass es nicht die Absicht hat, an dieser Schweizer Veranstaltung teilzunehmen, selbst wenn es dafür eine Einladung erhält.

Mehr zum Thema - Lawrow: Schweiz für Friedensgipfel nicht geeignet

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